Nissan Qashqai 2021: Erste Details
Er ist der Bestseller von Nissan: Der Qashqai ist nach wie vor gefragt. Nun gibt es erste Informationen zum Nachfolger, der 2021 auf den Markt kommen soll.
Das finale Design soll erst im FrĂĽhjahr gezeigt werden, erste Details zum dritten Qashqai gibt es schon jetzt.
(Bild: Nissan)
Nissan ist bislang durch die pandemiebedingte Absatzkrise vergleichsweise glimpflich durchgekommen. Zwar gingen die Verkaufszahlen hierzulande in den ersten zehn Monaten um 11,6 Prozent zurück, doch Konkurrenten hat es ungleich härter getroffen. Bestseller im Nissan-Programm, und zwar mit gewaltigem Abstand, ist der Qashqai, der im kommenden Jahr vor einem Modellwechsel steht. Nun verraten die Japaner erste Details dazu.
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Noch ist der nächste Qashqai gut getarnt. Dennoch lassen sich die Proportionen schon recht gut erahnen. Nissan verrät, dass das SUV in allen Richtungen etwas zulegen wird. Er wird mit 4,43 Metern 2,1 cm länger, legt in der Breite um 3,2 cm auf 1,84 m zu und erhebt sich mit 1,615 m künftig 2,15 cm höher. Der Radstand wächst um 2 cm auf 2,66 m. Es darf also mit einem leicht verbesserten Platzangebot gerechnet werden.
Erleichtert
Weit oben im Lastenheft stand offenbar eine Erleichterung. Die Rohkarosserie inklusive der Anbauteile soll 60 kg weniger wiegen. Die Heckklappe besteht nun aus Kunststoff, die Türen, vorderen Kotflügel und die Motorhaube sind aus Aluminium. Allein das spart gegenüber der Vorgängerversion 23,6 kg Gewicht ein. Gestiegen ist der Anteil an hochfesten Stählen in der Fahrzeugstruktur – laut Nissan um 50 Prozent. Das sowie der Einsatz von neuen Stanz- und Verbindungstechniken sorge für eine deutlich bessere Crash-Struktur und Steifigkeit der Karosserie. Der nächste Qashqai baut zudem auf einer neuen Plattform auf, die in der gesamten Allianz von Nissan, Renault und Mitsubishi eingesetzt werden wird. In Europa hat die CMF-C Plattform mit dem Qashqai Premiere.
Antriebe
Drei Motoren sind geplant. Es wird zwei Ausbaustufen eines 1,3-Liter-Mildhybrids geben, die 138 und 155 PS leisten. Der Kunde wird die Wahl zwischen Schaltgetriebe und einer stufenlosen Automatik sowie zwischen Front- und Allradantrieb haben. Ob sich alles miteinander kombinieren lassen wird, will Nissan erst zu einem späteren Zeitpunkt verraten.
Serieller Hybrid
Ein Diesel ist ebenso wenig geplant wie ein alleiniger, batterieelektrischer Antrieb. Als Alternative steht indes ein serieller Hybridantrieb bereit, der 138 kW (188 PS) leistet. Der Benziner treibt hier nur einen Generator an, der eine – vergleichsweise kleine – Batterie auflädt. Aus der entnimmt ein E-Motor die Energie. Im Ausnahmefall liefert der Generator den Strom auch direkt an den E-Motor. Ein Antrieb der Räder durch den Benziner ist nicht vorgesehen. Vorteil dieser Verbundlösung: Der Benziner kann sehr oft im Bereich seines besten Wirkungsgrads laufen.
Vernetzung
Ausgebaut wird auch das Angebot an Unterhaltungs- und Entlastungselektronik. Das Infotainmentsystem bekommt einen neuen Unterbau, Lieferant für das optionale Soundsystem bleibt wohl Bose. Nachlegen will Nissan vor allem bei den Assistenten. Erstmals gibt es im Qashqai Matrixlicht. Der Tempomat bekommt mehr Freiheiten und Regelmöglichkeiten. Er kann das Tempo externen Umständen anpassen, etwa einer vorübergehenden Geschwindigkeitsbegrenzung, die mithilfe der Verkehrszeichenerkennung und der Daten des Navigationssystems festgestellt wird.
Nissan Qashqai 2021 - Erste Details (9 Bilder)

Das System verzögert den Qashqai in einem solchen Fall automatisch und beschleunigt ihn wieder auf das vorherige Tempo, sobald die Begrenzung aufgehoben wird – so das Versprechen von Nissan. In der Praxis hängt der konkrete Nutzen natürlich davon ab, wie gut die Schildererkennung funktioniert. Hier gibt es zwischen den Herstellern gewaltige Unterschiede, wie Testwagen immer wieder zeigen. Wobei wir in diesem Punkt noch keine Perfektion erlebt haben.
Höhere Eingriffrechte bekommt auch der Warner vor Autos im toten Winkel, der nun gegenlenkt, wenn er meint, der Fahrer ist dabei, einen Spurwechsel zu vollziehen, der zu einem Unfall führen könnte. Da stetig das Umfeld überwacht wird, warnt und bremst der Qashqai, wenn beispielsweise beim Ausparken eine Kollision droht.
Vorstellung im FrĂĽhjahr
All diese Funktionen sind an das "ProPilot mit Navi-link" gebunden, das ab der mittleren Ausstattungslinie N-Connecta zu haben sein wird. Noch steht nicht fest, wann der dritte Qashqai bei den deutschen Händlern stehen soll – vermutlich wird es im Frühsommer 2021 sein, denn die offizielle Vorstellung ist für das Frühjahr geplant. Das Basismodell kostet derzeit laut Preisliste 26.548 Euro, und sehr viel teurer wird der Einstieg in den nächsten Qashqai vermutlich auch nicht werden. Zumindest offiziell, denn mit den Straßen-Preisen hat das schon länger nichts mehr zu tun. In den großen Autobörsen finden sich ordentlich ausgestattete Neuwagen für vereinzelt unter 18.000 Euro. Das erscheint fair kalkuliert für ein SUV mittlerer Größe, das ausgereift und solide ist. Der Erfolg des Qashqai zeigt: Diese Ansicht teilen viele Autokäufer.
(mfz)