Nokia 9000 Communicator: 25 Jahre Smartphone, oder was?​

Seite 2: Die Touch-Revolution

Inhaltsverzeichnis

Die c't hat an LGs Prada einiges auszusetzen: "Das elegante Prada-Handy lässt sich als erstes Mobiltelefon am Markt ausschließlich über den kapazitiven Touchscreen per Fingereingabe (jedoch ohne Gesten wie beim iPhone) steuern. Zur Eingabe reicht ein leichtes Antippen, doch reagiert die Oberfläche etwas träge. ... Als Organizer taugt das Prada-Handy kaum: Das Telefonbuch speichert nur vier Nummern und eine E-Mail-Adresse pro Name, auch vermisst man eine Aufgabenliste."

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Vom iPhone hingegen sind die Kollegen durchaus angetan: "Das Apple iPhone überzeugt mit seinem überlegenen, intuitiven Bedienkonzept, dem kein anderes Handy gleichkommt, und der langen Laufzeit als Multimedia-Player. Apple schafft es erstmals, Handy-, Internet-, Multimedia- und PDA-Funktionen so in ein Mobilgerät zu verpacken, dass man sie gerne benutzt." Es wäre aber nicht die c't, wenn nicht auch das neue Superphone noch ein paar Wünsche offen lässt: Wechselakku, UMTS und ein Flash-Plugin für den Browser.

One OS to rule them all.

(Bild: heise online)

IBM darf sich auf die Fahnen schreiben, mit dem "Simon Personal Communicator" schon 1994 eine PDA/Telefon-Kombination mit Touchscreen – monochrom und mit Stiftbedienung – auf den Markt gebracht und immerhin rund 50.000 Stück verkauft zu haben. Nokia, Ericsson und später auch RIM (Blackberry) haben das "Smartphone" weiterentwickelt, aber erst das iPhone hatte diese disruptive Kraft, die eine ganze Branche auf den Kopf stellen kann.

Google guckt genau hin – und handelt. 2005 haben sie das Start-up Android übernommen, das eigentlich ein Betriebssystem für Digitalkameras entwickeln will. Es kommt zu einem folgenschweren Pivot: Statt Kameras soll Android auf Telefonen laufen. Ein Jahr nach dem iPhone kommt mit dem von HTC gebauten G1 das erste Android-Smartphone auf den Markt. Für Nokia, Symbian und die anderen war das der Anfang vom Ende.

Apple und Google prägen die Geräteklasse, die wir heute Smartphone nennen – und nicht mehr die Pioniere. "Aus meiner Sicht ist die Smartphone-Ära erst mit iOS/Android losgegangen", sagt Annette Zimmermann, die für das Marktforschungsinstitut Gartner die Branche seit 15 Jahren beobachtet. "Symbian war ja nicht mal ein Betriebssystem, das für Touchscreens gemacht war."

Auch Blackberry hat den Wechsel auf Touch-Hardware nicht geschafft. Microsofts Schicksal ist eine Tragödie für sich. Die Erinnerung an Nokias Communicator ist damit auch eine Mahnung, wie schnell einen die technische Entwicklung von der Landkarte radieren kann.

(vbr)