Notruf 112: Android kann im Notfall mehr Daten an Leitstelle senden ​

Seite 2: Aktueller Umfang der möglichen Zusatzdaten

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Vertreter von Google betonten in einer Präsentation bei der EENA Anfang Dezember, dass die Nützlichkeit der Daten für die Rettung im Vordergrund stehe. Die Systemsprache des Geräts hilft, um bei fremdsprachigen Notrufenden die Rettung schnell in die Lage zu versetzen, die Sprache des Anrufers zu identifizieren. Weltweit war Deutschland einer der ersten AML-Endpunkte, in dem diese neue Funktion vor einigen Monaten aktiviert wurde und seitdem für die Rettungsleitstellen bereitgestellt wird.

Laut Google können manche Geräte einen Autounfall oder einen heftigen Sturz erkennen und die Zeit des Unfalls an die Rettung melden – vorausgesetzt, mit diesem Gerät wird innerhalb von 30 Minuten der Notruf kontaktiert.

Es gibt auch die Funktion eines sogenannten "stillen Notrufs", bei dem kein Gespräch geführt wird, sondern der Nutzer den Notfalltyp (medizinischer Notfall, Feuer, Polizei) über eine Buttonauswahl meldet. Damit können Nutzer in bestimmten Situationen heimlich den Notruf wählen, ohne dass Außenstehende dies wie bei einem Gespräch akustisch wahrnehmen könnten. Die Funktion kann auch genutzt werden, wenn der Nutzer einfach aktuell nicht in der Lage zum Sprechen ist.

Für das Senden von medizinischen Informationen an die Rettung, zum Beispiel Geburtsdatum, Blutgruppe, Allergien, Medikamente und sonstige medizinisch wichtige Informationen, muss ein Opt-in des Nutzers erfolgen. Gleiches gilt für die Notfallkontakte, bei denen der Name, die Telefonnummer und die Beziehung zum Nutzer an die Rettung übermittelt werden können. Die Daten können nur gesendet werden, wenn sie vorliegen und der Nutzer seine Zustimmung zur Übermittlung erteilt hat. Der Nutzer kann sich auch dazu entschließen, die Daten nur auf dem Gerät selbst vor Ort anzeigbar zu hinterlegen, aber eine automatische Übermittlung an die Rettung ausschließen.

Die Einstellung erfolgt über die im System integrierte Notfall-App auf dem Smartphone. Google stellt ansonsten die App "Persönliche Sicherheit" zur Verfügung. Google rät Nutzern, ihre Informationen auf dem aktuellen Stand zu halten, da diese Daten in einem Notfall – also dann, wenn sie am dringendsten gebraucht werden – von entscheidender Bedeutung für die Rettung der Person sein können.