Online-Klausuren: Überwachungssoftware und Datenschutz

Wenn Studierende Klausuren daheim schreiben, sorgt eine Überwachungssoftware dafür, dass nicht geschummelt wird. Doch sind solche technischen Methoden rechtens?

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Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Lukas Dieckmann
Inhaltsverzeichnis

Die Corona-Situation zwingt Hochschulen, ihren Vorlesungs- und Prüfungsbetrieb umzustellen. Lehrveranstaltungen finden nicht im Hörsaal, sondern als Videokonferenz statt, und Prüfungen absolvieren Studierende aktuell häufig zu Hause. Spezielle Software soll sicherstellen, dass dabei für alle die gleichen, fairen Bedingungen herrschen.

Bei den meisten Online-Klausuren erhalten die Studierenden in Learning-Management-Systemen wie Moodle Zugang zu den Aufgaben oder sie bekommen ein Aufgabenblatt per Mail zugeschickt. Die Prüfung muss auch von zu Hause aus innerhalb einer vorgegebenen Zeit absolviert werden – wie bei Präsenzklausuren üblich. Dafür kommt sogenannte Proctoring-Software zum Einsatz, die den Start und das Ende der Prüfungszeit kontrolliert und außerdem den Prüfling überwacht.

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Wie dabei Daten gewonnen und ausgewertet werden, variiert je nach verwendeter Software. So müssen Prüflinge beispielsweise ihren Personalausweis in die Kamera halten, um sich zu identifizieren, den Raum, in dem sie die Prüfung schreiben, rundum filmen oder mittels Webcam und Mikrofon die Prüfungssituation aufzeichnen. Die Auswertung erfolgt dann live oder durch Betrachten einer gespeicherten Aufzeichnung – entweder durch einen Mitarbeiter der Universität oder automatisch per KI.