Siegerliste 2023: Technology Review kürt Deutschlands beste MINT-Arbeitgeber

Seite 3: Milch, Stabilisator, Solarzellen

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Milch, Käse und Babynahrung: Das Deutsche Milchkontor macht alles aus Milch. Alles? Nicht ganz: Es stellt auch vegane Alternativen her.

Sagt Ihnen die DMK Deutsches Milchkontor GmbH etwas? Vermutlich nicht. Dabei begegnet Ihnen das Unternehmen aus Zeven in Niedersachsen bei jedem Supermarktbesuch. Marken wie Milram, Oldenburger oder Alete landen in vielen Einkaufswagen. "Wir versorgen Millionen von Menschen nachhaltig mit hochwertigen Nahrungsmitteln" lautet das Credo des Unternehmens, das 2011 aus einer Fusion von Humana und Nordmilch hervorgegangen ist. Dazu gehören inzwischen auch viele vegane Produkte,

Im Produktionsprozess werden kontinuierlich Proben untersucht.

Mit Wertschätzung, ganzheitlicher Entwicklung und transparenter Führung möchte das Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Rund 70 Prozent der 7500 Mitarbeitenden haben einen MINT-Hintergrund. Sie arbeiten an 20 Standorten im Qualitätsmanagement, in der Forschung und Entwicklung, der Produktion und Technik, im Engineering oder in der IT. Eine Besonderheit sind milchwirtschaftliche Berufe wie Milchtechnologin oder Milchwirtschaftlicher Laborant, die auf dem Arbeitsmarkt kaum zu finden sind. Mit nachlassendem Bedarf rechnet Irina Appelhoff, Leiterin Recruiting und Employer Branding bei DMK, nicht. "Der Bedarf wird bleiben, sich aber durch vegane Produkte und zunehmende Digitalisierung etwas verlagern."

Koblenz oder Korea: Stabilus-Mitarbeitende findet man in vielen Regionen der Welt. Alle eint ein starker Wertekanon.

Sie halten die Heckklappe des Autos und unterstützen die Höhenverstellung am Bürostuhl: Gasfedern und hydraulische Dämpfer. Auf vielen steht Stabilus. Das 1934 in Koblenz gegründete und heute weltweit präsente Unternehmen brachte den ersten Stabilisator für Autos auf den Markt. Ihm verdanken es Autofahrer bis heute, dass ein Fahrzeug sanft über Schlaglöcher gleitet und nicht hüpft. Stabilus darf sich daher zu Recht "Weltmarktführer mit Bodenhaftung" nennen.

Diese Bodenhaftung sollen auch die 6000 Mitarbeitenden spüren, von denen sich 60 Prozent MINT-Berufen zurechnen lassen. Wer den Einstieg bei Stabilus plant, muss sich zum Wertekanon des Unternehmens bekennen: CODE-S. Das S steht für Stabilus, CODE für die vier Kernwerte, Commitment (Aufgaben mit Feuer und Ehrgeiz angehen), Open (aufgeschlossen sein), Delight (mit Begeisterung arbeiten), und Ethical (verantwortlich handeln aus moralischer Überzeugung). Zugegeben: Ähnliche Ziele verfolgen auch viele andere Betriebe, aber Stabilus war hier Vorreiter. Auch Home-Office ist für Stabilus-Mitarbeitende in Deutschland ein alter Hut. Sie können bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit zu Hause oder an anderen Orten im Inland erbringen.

Hinter den Solarzellen vieler Hersteller steckt Technik von Meyer Burger. Jetzt wagt der Pionier den nächsten Schritt: die Produktion eigener Module.

Die emissionsfreie Energiegewinnung aus Sonnenlicht hat sich Meyer Burger auf die Fahnen geschrieben. Gegründet 1953 als Hersteller von Maschinen für Fertigung von Uhrensteinen, entwickelt das Unternehmen in Thun in der Schweiz seit 40 Jahren das technologische Rückgrat für die Solarbranche. Die Mehrheit der weltweit produzierten PV-Module basiert auf Technologien, die bei Meyer Burger ihren Anfang nahmen. Seit 2019 stellt das Unternehmen nur noch eigene Solarzellen und -module her.

Ein Kontrollblick auf die frisch hergestellten Module im Prüflabor des Solar-Spezialisten.

(Bild: Meyer-Burger)

Mit neuen Hochleistungs-Solarzellen und -Modulen, basierend auf den eigenen Technologien, möchte das Unternehmen den Markt aufmischen. Dazu baut Meyer Burger Produktionsstätten an verschiedenen Standorten in Deutschland auf und sucht dafür Fachkräfte, ebenso für die Entwicklungszentren in der Schweiz. Auf der Karriereseite fündig werden vor allem Bewerber mit klassischen industriellen Berufsbildern wie Elektriker oder Mechatronikerin, gebraucht werden jede Menge Ingenieure und Ingenieurinnen, aber auch Vertriebspersonal mit technischem Verständnis für verschiedene Länder in Europa wie Schweden oder Benelux.