So viel CO₂ stoßen deutsche Haushalte aus – Statistik der Woche
Die neue Infografik schlüsselt auf, welche Posten den größten Anteil von CO₂-Emissionen in Privathaushalten ausmachen. Heizen schlägt am stärksten zu Buche.
- René Bocksch
In einer Zeit des zunehmenden Umweltbewusstseins nehmen die CO2-Emissionen beim Heizen eine Schlüsselrolle im persönlichen ökologischen Fußabdruck ein. Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass nicht etwa der motorisierte Individualverkehr, sondern die Raumerwärmung den höchsten Anteil an privaten CO2-Emissionen ausmacht, wenn man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen betrachtet.
Die durch das Heizen erzeugten Emissionen sind jedoch innerhalb der letzten 20 Jahren um rund 12 Prozent gesunken. Ausschlaggebend für die Reduktion des Treibhausgases sind vor allem modernere und effizientere Heizungstechnologien. Die Effekte der durch den russischen Angriff auf die Ukraine verursachten Energiekrise sind in den Datenreihen von Destatis noch nicht ersichtlich. Doch auch sie und das neue Heizungsgesetz werden in Zukunft einen erkennbaren Einfluss haben.
Raumerwärmung macht den Löwenanteil aus
Ein Blick auf die Verteilung der CO2-Emissionen privater Haushalte zeigt, dass die Raumerwärmung mit 48,1 Prozent den Löwenanteil ausmacht, gefolgt vom motorisierten Individualverkehr mit 33,7 Prozent. Kleinere Posten sind beispielsweise die Erzeugung von Warmwasser (8,2 Prozent) oder auch der Betrieb von Elektrogeräten (5,3 Prozent). Bei der Wärmeerzeugung durch Strom sind es vor allem indirekte Emissionen, die im Kraftwerk entstehen, die in die Rechnung hineinfließen.
Der Energieträger mit der höchsten Umweltbelastung in Deutschland war 2020 Gas – rund 64 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid erzeugten die Privathaushalte durch das Heizen mit Gas. Holz und Biomasse folgen mit etwa 48 Millionen Tonnen, Mineralöl und Strom liegen mit jeweils 36 Millionen Tonnen gleichauf. Kohle ist mit zwei Millionen Tonnen der kleinste Posten, weil nur noch wenige Haushalte direkt mit Kohle beheizt werden, nicht etwa weil es besonders umweltschonend ist.
(jle)