Sonne verdunkeln, CO2 absaugen: Mit Climate Engineering gegen die Erderwärmung

Climate Engineering will den Klimawandel mit technischen Mitteln bekämpfen. Wo die Forschung hier aktuell steht und welche Risiken sie aufwirft.

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(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

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Kann man die Erderwärmung noch aufhalten – oder sogar umkehren? Mit konventionellen Mitteln sicher nicht. Doch die Techniken rund um Climate Engineering wecken diese Hoffnung. Sie zielen darauf ab, die Sonne zu verdunkeln oder CO2 in großem Stil aus der Atmosphäre zu saugen. Das klingt ein wenig nach einer Mischung aus Science-Fiction und Größenwahn. Etliche Wissenschaftler plädieren jedoch dafür, die Methoden rund um Climate Engineering endlich besser und strategischer zu erforschen, denn die Klimauhr tickt. Befürworter argumentieren, dass Treibhausgasemissionen zu verringern zwar entscheidend sei, doch keine bisher ergriffene Maßnahme den Erwärmungseffekt umkehren könne. "Selbst eine Erwärmung von 1,5 bis 2 °C birgt erhebliche Risiken für die menschlichen, ökologischen und globalen Wirtschaftssysteme und könnte ausreichen, um die Schwelle der ‘Kipppunkte‘ des Erdsystems zu überschreiten“, heißt es in einem offenen Brief, den mehr als 100 Forscher aus der ganzen Welt – auch aus Deutschland – unterzeichnet haben. Sie fordern eine "rigorose, schnelle wissenschaftliche Bewertung der Durchführbarkeit und der Auswirkungen“ solcher Maßnahmen.

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Und damit sind sie nicht allein. Die US-Regierung hat im Juni ebenfalls einen Bericht veröffentlicht, der die Möglichkeiten von SRM-Maßnahmen auslotet. Schon in der Einleitung steht: "SRM bietet die Möglichkeit, den Planeten innerhalb weniger Jahre erheblich abzukühlen." Das klingt doch gut. Vielleicht zu gut? Es gibt jedenfalls sehr viele kritische Stimmen zum Thema und den dazugehörigen Konzepten. Denn die Auswirkungen solcher Maßnahmen sind kaum erforscht und die Risiken nicht abschätzbar. Doch was ist denn nun genau der Stand beim Thema Climate Engineering. Zeit, sich dieser Frage genauer zu widmen.

Climate Engineering ist nicht neu. Schon seit Jahrzehnten beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Thema. Der Begriff bezeichnet "großskalige, technische Maßnahmen, die das Klima beeinflussen sollen, um den vom Menschen verursachten Klimawandel zu bremsen“, heißt es in der Veröffentlichung "Climate Engineering und unsere Klimaziele“ (PDF) des Schwerpunktprogramms 1689 (SPP 1689) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Es handelt sich hier quasi um die Dachorganisation der Wissenschaft in Deutschland. Ihre primäre Aufgabe ist es, Spitzenforschung zu fördern und zu finanzieren. Mitglieder sind Hochschulen, Forschungseinrichtungen, wissenschaftliche Verbände und Akademien. 2022 lag ihr Budget bei knapp 4 Milliarden Euro, die sie hauptsächlich von Bund und Ländern erhält.

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