Statistik der Woche: Auf 1.000 erwirtschaftete Euros kommen 205 Kilogramm CO2

Unsere Infografik zeigt Zahlen zur Emissionsintensität der deutschen Wirtschaft: Sie sind zwar rückläufig, doch sie sinken viel zu langsam.

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Emissionen der Wirtschaft
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Während sich Vertreter von 190 Ländern im ägyptischen Sharm El-Sheikh zur diesjährigen UN-Klimakonferenz treffen und über die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beraten, steht ebenso die deutsche Wirtschaft unter Druck. Um die im Bundesklimaschutzgesetz festgehaltenen Ziele zur Verringerung der Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2030 noch zu erreichen zu können, muss sie deutlich an Geschwindigkeit zulegen. Das zeigt die Infografik von Statista und MIT Technology Review auf Basis von Daten des Umweltbundesamts.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

So sind die Emissionen im Sektor Energiewirtschaft in den vergangenen 20 Jahren um 38 Prozent gesunken. Bis 2030 müssten sie noch einmal um 56 Prozent sinken, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Die Emissionen in den anderen Sektoren müssen zur Zielerreichung ebenfalls schneller sinken: Bei der Industrie um 35 Prozent, bei Gebäuden um 42 Prozent und beim Verkehr um 43 Prozent gegenüber dem Niveau von 2021. Der Landwirtschaftssektor generiert die geringsten Emissionen und muss diese gegenüber 2021 noch um 8,2 Prozent sinken.

Laut Daten des Statistischen Bundesamts war die Emissionsintensität in der Wirtschaft zuletzt rückläufig, dennoch gelangten im Jahr 2020 je 1.000 in Deutschland erwirtschaftete Euros etwa 205 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre. Die Energieerzeugung in der Bundesrepublik ist bei weitem der emissionsreichste Wirtschaftssektor. Pro Euro Bruttowertschöpfung in diesem Bereich werden etwa 4,5 Kilogramm CO2 emittiert – deutlich mehr als etwa im Bergbau (0,9 kg) oder der Landwirtschaft und Fischerei (0,59 kg).

Gleichzeitig werden in der Energiewirtschaft kaum Anstrengungen unternommen, um den hohen Treibhausgasausstoß zumindest auszugleichen. Der Anteil der Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen in Relation zum Gesamtumsatz des Sektors hat 2020 etwa 0,45 Prozent betragen – keine Veränderung im Vergleich zu 2015. Anders sieht es im Bereich der Wasserversorgung und -entsorgung aus: Hier ist anhand der Daten des Umweltbundesamt eine deutliche Steigerung der Investitionen erkennbar. Während im Jahr 2015 noch etwa acht Prozent des Umsatzes in den Umweltschutz flossen, sind es 2020 bereit mehr als 11 Prozent.

(jle)