Hintergrund: So testet c't Fotografie

Seite 5: Auflösung

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Die Bestimmung der Grenzauflösung wird über ein Testchart mit 25 Siemenssternen ermittelt.

Das früher verwendete visuelle Auflösungs-Messverfahren über Testcharts mit so genannten Landolt-Ringen zeigte besonders bei jenen Kameras Schwächen, die übermäßige Bildschärfungen durchführen; außerdem war es in gewissen Grenzen von der "Tagesform" des Beurteilenden abhängig. Das aktuelle Testchart verwendet insgesamt 25 über das Bildfeld verteilte "Siemenssterne" mit sinusförmigem Helligkeitsverlauf und ermittelt mit Hilfe von Phasenshift- und Fit-Verfahren die Modulationsübertragungsfunktion MTF. Dabei wird über alle auslesbaren Frequenzen ermittelt, wie hoch der Kontrast von den dunkelsten zu den hellsten Bereichen ist. Dieses Verhältnis nimmt mit zunehmender Frequenz – also feineren Details – ab, bis die Details bei einem Kontrast von 10% nicht mehr erkennbar sind.

Jeder der 9 Siemenssterne verwendet sinusförmige Hell-Dunkel-Übergänge.

Die Grenzfrequenz (Anzahl Linienpaare gerechnet auf die Bildhöhe) wird für acht Richtungen eines jeden Sterns errechnet und gemittelt. Über 25 Sterne auf vier unterschiedlichen Bildhöhen vermitteln diese Werte ein exaktes Bild von der Leistungsfähigkeit von Kamera und Objektiv. In der Messwert-Tabelle finden Sie ab jetzt getrennt aufgetragene Werte für die Bildmitte und gemittelte Werte für den Bildrand und die Bildecken. Das Verfahren weist zumindest für die Bildmitte eine ausreichende Übereinstimmung mit den bisher visuell ermittelten Werten auf, so dass die Auflösungswerte mit älteren Tests größenordnungsmäßig vergleichbar bleiben.