Treibstoff aus Algen

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Algen lassen sich in offenen Teichen oder verschlossenen, durchsichtigen Rohrsystemen züchten. Sie liefern deutlich mehr Öl pro Hektar als etwa Sojabohnen. Algen können außerdem gleichzeitig zum Abbau schädlicher Stoffe verwendet werden – beispielsweise Stickstoff aus Abwasser oder CO2 aus Kraftwerken.

Dabei sind sie äußerst genügsam: Algen lassen sich auf Böden züchten, die für andere Pflanzen nicht zu gebrauchen wären. Sie können außerdem aus Salzwasserquellen bewässert werden, die keine Trinkwasserqualität besitzen. "Algen haben das Potenzial, eine große Menge an Öl zu produzieren", glaubt Kathe Andrews-Cramer vom Sandia National Laboratory in New Mexico. Mindestens das heutige fossile Diesel lasse sich damit auf längere Sicht ersetzen, "und womöglich noch deutlich mehr".

Die Nutzung von Algen zur Produktion flüssiger Brennstoffe wird bereits seit Längerem untersucht – etwa vom National Renewable Energy Laboratory (NREL) der Vereinigten Staaten. Dessen jüngste Studie erstreckte sich über 10 Jahre – mit allerdings eher schlechtem Ergebnis. Sie wurde 1996 beendet, weil damals die Rohölpreise so niedrig waren, dass Ersatzstoffe aus Algen kaum hätten mithalten können.

NREL-Forscher Eric Jarvis glaubt aber, dass sich in letzter Zeit derart viel verändert habe, dass das Projekt in den nächsten sechs bis zwölf Monaten erneut gestartet werden könne. Der Hauptgrund: Heute sind die Ölpreise höher, sodass Algen wieder wettbewerbsfähiger sind. "Man muss aber vorsichtig sein", meint Jarvis, "aktuell gibt es um dieses Thema ziemlich viel Hype".