Umgebaut: Bitcoin und andere Kryptowährungen: Mining, kaufen, verstehen

Seite 4: Alles übers Bitcoin-Mining

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Die Themen der Bitcoin-Serie im Überblick

Bitcoin-Zahlungen werden im Prozess des Minings gesichert. Ein sogenannter Miner prüft eingehende Transaktionen auf ihre Gültigkeit. Sind die Transaktionen gültig, sammelt er sie zu einem Block, zusammen mit einem Zeitstempel, dem Hash des vorangegangenen Blocks sowie einer Zahl (die sogenannte Nonce).

Über das Ganze bildet der Miner mit einem Algorithmus einen Hash, der kleiner als ein vorgegebener Zahlenwert sein muss; dies erschwert die Aufgabe, einen gültigen Hash zu finden. Findet ein Miner einen gültigen Hash, erhält er Bitcoins als Lohn für seine Mühen. Die von den Minern errechneten Blöcke bilden dann eine Kette – die Blockchain.

Das Bitcoin-Mining hat einen neuen globalen Goldrausch ausgelöst, der das dezentrale Bitcoin-Netzwerk aufrecht erhält. Erfolgreichen Minern winkt eine wertvolle Belohnung in Form von Bitcoins, die sie an der Börse wiederum gegen reelles Geld eintauschen können. Sven Poinart und Dennis Daiber sind solche Miner. c't hat die Anfänge ihres privaten Bitcoin-Minings begleitet und untersucht, warum immer mehr Leute Bitcoins schürfen und nur wenige dabei reich werden.

Solche Berichte klingen fast zu schön, um wahr zu sein. Doch für das Mining ist eine enorme Rechenleistung erforderlich, die reichlich Strom frisst. c't-Redakteure haben sich selbst einmal als Miner versucht und dabei geeignete Hardware getestet:

  • Spezialhardware für das Krypto-Mining

Das Prinzip der Beglaubigung durch Mining

Das Bitcoin-Mining lockt mit einer Goldgrube natürlich auch Kriminelle, die dafür die Rechenleistung fremder CPUs nutzen – das sogenannte Cryptojacking. So zwackte im Herbst 2017 beispielsweise The Pirate Bay seinen Webseiten-Besuchern CPU-Leistung ab. Das Ganze hat sich mittlerweile zu einem Trend entwickelt. Weil sich Cryptojacking erst bei hohen Zugriffszahlen so richtig lohnt, sind Videostreaming-Plattformen durch die lange Verweildauer besonders beliebt bei Cryptojacking-Angriffen. c't beleuchtet das Thema Cryptojacking im Artikel

  • Heimliches Krypto-Mining auf Webseiten

Krypto-Mining ist nicht das Einzige, was Kriminelle an der virtuellen Währung verlockend finden. Auch Bankräuber bekommen durch Bitcoins neue Möglichkeiten, an Geld zu gelangen. So haben Cracker seit dem Jahreswechsel 2017 Kryptowährungen im Wert von insgesamt 650 Millionen Euro erbeutet.

Mit Hilfe eines Computers und eines Internetzugangs brechen die Hacker bei Bitcoin-Börsen oder -Händlern ein und rauben die Wallets der Kunden aus. Ende Januar 2017 fand der bisher größte Krypto-Coin-Raubzug statt: Über Nacht wurden Coincheck 500 Millionen NEM gestohlen – das entspricht etwa 500 Millionen Euro. Mehr zu den Krypto-Bankrauben lesen Sie im c't-Beitrag

  • Wie Cracker Millionen in Kryptowährungen stehlen

China hat beschlossen, aus dem Bitcoin-Mining auszusteigen und Mining-Farmen landesweit zu schließen. Bisher standen zwei Drittel der Bitcoin-Miner weltweit in China und verheizten sprichwörtlich den dort besonders billigen Strom. Damit soll jetzt Schluss sein – nicht zuletzt, um die Stromnetze zu entlasten. Wenn ein so großer Anteil an Bitcoin-Minern und damit ihre Rechenleistung zur Bereitstellung neuer Blöcke wegfällt, lässt dies weitreichende Konsequenzen für die Kryptowährung vermuten. Tatsächlich sind die Auswirkungen für Anwender und Märkte aber kaum zu spüren. Das liegt vor allem an einer schleichenden und schrittweisen Vertreibung von Mining-Farmen über Steuern, höhere Stromkosten und einer Begrenzung des Stromverbrauchs. Ein abruptes Ende aller Mining-Aktivitäten in China würde mehr Wellen schlagen, wenngleich nur für kurze Zeit. Weitere Informationen zu Chinas "Bexit" gibt es in der c't 07/2018:

  • Warum Chinas Mining-Ausstieg keinen Untergang des Bitcoin bedeutet

In der Lefdal-Mine in Norwegen werden die Container von Northern Bitcoin mit je 210 Bitcoin-Minern über- und nebeneinander gestapelt. Die Kühlung erfolgt mit Gletscherwasser aus dem benachbarten Fjord.

Bitcoin ist nicht nur als Währung für Kriminelle und Terroristen verrufen, auch das Bitcoin-Mining gilt als üble Verschwendung von Kohle- und Atomstrom. Jede Bitcoin-Transaktion sei eine Umweltsünde, behaupten manche Kritiker. Und sie haben Recht, gemessen am Energieverbrauch sind Bitcoin & Co. im höchsten Maße ineffizient: Digiconomist hat ausgerechnet, dass das Bitcoin-Netzwerk aktuell so viel Strom pro Jahr benötigt wie ganz Österreich (73 TWh/Jahr).

Wie umweltfreundliches Bitcoin-Mining aussehen kann, durften wir uns auf Einladung von Northern Bitcoin in Norwegen ansehen: Der Strombedarf der Mining-Farmen wird vollständig aus Überkapazitäten der lokalen Wasserkraftwerke gedeckt, die aufgrund des Netzausbaus nicht oder nur mit erheblichen Leitungsverlusten anderweitig genutzt werden könnten. Wie das genau funktioniert erfahren Sie im folgenden c't-Artikel:

  • Umweltfreundliches Bitcoin-Mining statt Kohlestromveredelung

Vor etwas über einem Jahr war Bitcoin auf einem Höhenflug danach kam der tiefe Absturz: Die Kursabstürze seit Weihnachten 2017 haben viele Gründe – einer von Ihnen ist Craig Wright. Er entfachte einen Krieg um Bitcoin Cash. Craig Wright, Chefentwickler des Blockchain-Unternehmens nChain, wollte einen für Mitte November geplanten Hard Fork von Bitcoin Cash verhindern und lieber einen eigenen Vorschlag durchbringen.

Am Ende gibt es nur Verlierer: Es kam bei nahezu allen Kryptowährungen zu Kursabstürzen, so auch bei Bitcoin SV und Bitcoin Cash. Zudem scheint der in der Öffentlichkeit ausgetragene Bitcoin-Krieg Investoren abgeschreckt zu haben. Und Craig Wright hat noch nicht aufgegeben. Im folgenden Artikel aus c't 1/2019 lesen Sie genaueres zum Streit um Bitcoin Cash:

  • Wie ein Streithammel alle Kryptowährungen abstürzen ließ