Wie Molly Burhans den Grundbesitz der Kirche kartiert

Die katholische Kirche ist eine der größten Grundeigentümerinnen der Welt – und ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Das ist Molly Burhans' Job.

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(Bild: Doidam 10 / Shutterstock.com)

Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Whitney Bauck
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Als Molly Burhans mit der Kartierung des weltweiten Grundbesitzes der katholischen Kirche begann, erschien ihr die Idee so naheliegend, dass sie sicher war, dass jemand anderes bereits damit begonnen haben musste. Sie studierte damals Ökologisches Design und hatte gerade eine Einführung in Geografische Informationssysteme (GIS) erhalten. Und sie war eine gläubige Katholikin, die gerne Zeit mit Nonnen verbrachte. Beim Besuch eines Klosters mit einer riesigen ungenutzten Wiese begann sie darüber nachzudenken, wie viel Land die Kirche besitzt und wie dieses Land dem Klima helfen könnte, wenn es verantwortungsvoll bewirtschaftet würde.

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"Die katholische Kirche ist der größte nicht staatliche Anbieter von Gesundheitsfürsorge, der größte nicht staatliche Anbieter von Bildung und das zweitgrößte Netzwerk für humanitäre Hilfe in der Welt – es wird nur übertroffen, wenn man alle UN-Mitgliedsorganisationen zusammenzählt", sagt sie und spielt mit ihrer Halskette, an der ein Bild von Hildegard von Bingen hängt. "Ich dachte mir: ‚Die müssen auch das größte Naturschutznetzwerk der Welt haben. Ich werde herausfinden, wer das leitet.‘"

Was sie stattdessen herausfand, als sie 2014 mit ihrer Arbeit begann: Die Kirche besaß nicht nur kein solches Netzwerk; die meisten kontaktierten Pfarreien hatten noch nicht einmal Aufzeichnungen über ihren eigenen Grundbesitz – eine Folge des Alters und der dezentralen Organisation der Institution.