Zehn Jahre Windows 8: Das hässliche Entlein hat Geburtstag
Seite 2: Windows 8 ist besser
Oft wird übersehen, dass Windows 8 für Desktop-Anwender auch deutliche Verbesserungen mit sich brachte. Hierzu gehörten neue Tastenkombinationen für die mausfreie Bedienung, darunter Windows+X-Menü für schnellen Zugriff auf Konfigurationsoptionen und Windows+Pfeiltasten, um Fenster an die Bildschirmränder zu verschieben.
Viel wurde über das neue Ribbon des Windows-Explorer geschimpft – andererseits ließen sich erstmals per Tastenkürzel neue Ordner erstellen (Strg+Umschalt+N).
Neuer Windows Store
Auch sonst hatte Microsoft das System poliert: Die Fortschrittsdialoge waren jetzt vorsichtiger mit zeitlichen Vorhersagen, Benachrichtigungen wurden in einer Mitteilungszentrale gebündelt. Und wenn mal etwas nicht rund lief, zeigte sich der Task-Manager jetzt viel auskunftsfreudiger als zuvor.
Mit dem Windows Store schuf Microsoft auch ein zentrales Anwendungsverzeichnis. Ob das letztlich gut ist oder nicht, sei dahingestellt – in jedem Fall erleichterte es das Finden ergänzender Apps.
Schneller als Windows 7
Im Zuge der Tablet-Optimierung hatte Microsoft es auch geschafft, dass Windows 8 weniger Hardware-Anforderungen stellte als der Vorgänger. Um neue Gerätetypen zu erschließen, stellte Microsoft mit Windows RT sogar eine Version für ARM-Prozessoren bereit. (Dass dieses Unterfangen eher glücklos blieb, steht auf einem anderen Blatt.)
Windows 8 (9 Bilder)
Startbildschirm
Viele mit Windows 8 eingeführte Neuerungen sehen Anwender inzwischen als selbstverständlich an – angefangen mit der Einrichtung eines neuen Systems. Bei Windows 7 konnte eine Neuinstallation quälende Stunden dauern. Windows 8 war hingegen innerhalb einer Viertelstunde einsatzbereit. Zu verdanken war dies einem Image-basierenden Setup, mit dem auch Windows 11 noch arbeitet. Es ist auch der Grundstein für diverse Projekte wie das c't-WIMage zur schnellen Sicherung der Systempartition.
Eine weitere Performance-Verbesserung war die Einführung des Hybrid-Standby und des schnellen Neustarts, bei dem die Hardware nicht komplett neu initialisiert werden muss.
Mehr Sicherheit inklusive
Windows 8 setzte auch neue Maßstäbe bei der Systemsicherheit. Erstmals wurde der Startvorgang konsequent abgesichert. Bei konventionellen PCs war Secure Boot eine abschaltbare Option, bei ARM-Tablets hingegen eine ständige Sicherheitsvorrichtung.
Darüber hinaus gehörte erstmals ein Virenscanner zum Lieferumfang. Bei Windows 7 waren die "Security Essentials" noch ein separater Download, mit dem "Windows Defender" lieferte Microsoft einen mehr als zufriedenstellenden Virenschutz frei Haus. Der vorher nur im Internet Explorer verankerte SmartScreen-Filter warnte jetzt systemweit vor der Ausführung verdächtiger Programme.