Dell Summit: Weniger Cloud mit der Cloud

Auf seinem Summit präsentierte Dell sein umfangreiches Cloud-Portfolio. Ziel des Engagements: Cloud-Dienste ins Rechenzentrum zurückzuholen.

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Dell Summit: Größtes Cloud-Portfolio für On-Demand-Dienste

(Bild: Dell Inc.)

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Dell Technologies hat sein im Frühjahr gestartetes Angebot VMware Cloud on Dell EMC kräftig ausgebaut. Unter dem Namen Technologies On Demand bietet der Konzern jetzt nahezu alle hauseigenen Produkte als On-Premise-Infrastruktur an, die er nach verschiedenen Preismodellen verbrauchsabhängig abrechnet. "Multi-Cloud bedeute vor allem die Einbindung einer leistungsstarken Hybrid-Cloud, bei der viele Komponenten On-Premise sind. Diese sind schnell verfügbar und müssen flexibel nutzbar sein", sagte Chairman und CEO Michael Dell auf dem Dell Technologies Summit in Austin.

Dells neues On-Demand-Angebot umfasst nach eigenen Angaben das derzeit größte Produktportfolio, das es im Markt für diese Angebotsform gibt. Die Nutzung erfolgt dabei nach zwei verschiedenen Bezahl-Modellen: Pay As You Grow, mit denen die Kunden nach Bereitstellungswerten bezahlen, und Flex On Demand mit monatlichen Zahlungen für das gesamte Portfolio. Doch die Flexibilität hat Grenzen – und zwar vertraglich vordefinierte Ober- und Untergrenzen. Nur innerhalb dieser Werte kann der Kunde den Bedarf variieren. "Der untere Wert der Nutzung sollte bei 30 bis 40 Prozent der installierten Kapazität liegen", erklärte Bill Wavro, President Dell Financial Services.

Für das Kombinieren der On-Premise-Cloud mit der Public-Cloud kommt weiterhin VMware zum Einsatz. Das heißt: Überall dort, wo VMware in der Cloud verfügbar ist, lässt sich Dells neue On-Premise-Infrastruktur so anbinden, dass ein nahtloses Verschieben der Anwendungen möglich ist. Damit stehen nicht nur die drei Marktführer Amazon (AWS), Microsoft (Azure) und Google (GCP) als externe Cloud-Provider zur Verfügung, sondern auch viele kleinere, teils spezialisierte Anbieter. Laut Dell gibt es derzeit über 4200 Provider in mehr als 120 Ländern, die sich über VMware anbinden lassen.

Dell will sich mit diesem Angebot an die Spitze des Trends der neuen verbrauchsabhängigen In-House-Cloud setzen. Vor allem im Vergleich zu HPE, das mit Greenlake und der Ankündigung, bis 2022 alle Produkte als Service anzubieten, im vergangenen Sommer vorgelegt hat. Doch damit noch nicht genug: Das weitaus größere Ziel Dells ist es, von den großen Cloud-Providern wieder Workloads ins Rechenzentrum zurückzuholen. Insofern unterscheidet sich der Ansatz von Dell und HPE gegenüber ähnlichen Angeboten der Cloud-Provider, wie Outposts von AWS. Sie wollen über einen On-Premise-Dienst neue Anwendungen für die Cloud zu gewinnen.

Ergänzend zu dem neuen umfangreichen On-Demand-Angebot stellte Dell auch PowerOne vor. Hierbei spricht Dell von einer All-in-One Infrastruktur, die sich leichter installieren, betreuen und anpassen lässt, als die bisherigen hyperkonvergenten Systeme. "PowerOne ist ein neues, umfassendes, autonomes Gesamtsystem, das aus den Systemen PowerMax, PowerSwitch, SmartFabric, PowerEdge MX und PowerProtect besteht", sagte John Roese, President und CTO für Produkte und Betrieb anlässlich der Neuvorstellung.


Vorinstalliert ist VMware, damit sich das System nahtlos in das On-Demand-Angebot einfĂĽgen kann. "Mit PowerOne haben wir erstmals alle Infrastrukturprodukte der Power-Marke in einem neuen Formfaktor und mit umfangreicher Middleware zusammengefĂĽgt", so Roese weiter. Entsprechend dem allgemeinen Trend bei den IT-Systemen, nutzt auch PowerOne Methoden der kĂĽnstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens, um die System-Administration und -Optimierung fortlaufend anzupassen. VerfĂĽgbar soll PowerOne ab dem 22. November sein, Preise nannte Dell nicht. (fo)