Apple Card war Großbank nicht profitabel genug
Die Citigroup hatte von Apple das Angebot, die erste Kreditkarte des Konzerns zu offerieren. Dem Institut blieb dabei aber nicht genug hängen, so ein Bericht.
Die Apple Card gibt's zuerst in den USA.
(Bild: Apple)
Für seine erste eigene Kreditkarte, die demnächst in den USA als Erstmarkt verfügbar sein wird, arbeitet Apple mit der Endkundenabteilung von Goldman Sachs (GS) zusammen. Eine andere Großbank soll ebenfalls im Rennen gewesen haben, lehnte dann einem Bericht zufolge aber dankend ab: Die Citigroup.
Verhandlungen auch mit J.P. Morgan Chase und Barclays
Wie der Börsensender CNBC meldet, seien die Verhandlungen um die Apple Card mit der US-Top-3-Bank "fortgeschritten" gewesen, doch dann habe sich das Institut dagegen entschieden, weil es zweifel daran gab, das man aus der Partnerschaft "akzeptable Gewinne" erzielen könne. Bei anderen Banken wie J.P. Morgan Chase oder Barclays soll es ebenfalls Interesse gegeben haben, doch auch daraus wurde nichts.
Selbst bei GS hat man intern offenbar Zweifel, ob man mit der Apple Card etwas verdient. "Junge, wenn dieses Portfolio Geld macht, bezahle ich Dir ein Bier", soll ein Mitarbeiter in der Kartenabteilung zur Apple Card einem Kollegen geschrieben haben. Die Apple Card gilt als vergleichsweise kundenfreundlich, was die Citigroup offenbar verschreckt hat.
Potenziell hohe Zinsen, aber sonst keine Gebühren
Zwar werden bis zu 24,24 Prozent Zinsen fällig, dafür kostet die Karte aber nichts, hat ein Cashback von bis zu 3 Prozent der Umsatzsumme und bietet Verwaltungsfunktionen, die Nutzern einen genauen Überblick darüber geben sollen, wie viel sie tatsächlich an Zinsen zahlen. Zudem fehlt es an den üblichen Strafgebühren bei Überziehungen, die für US-Banken äußerst lukrative Einnahmequellen sind.
In der Bankenbranche wird die Apple Card daher als risikoreich betrachtet – und schlecht für die Einnahmesituation. Goldman Sachs betont, man wolle den Endkundenfinanzmarkt "disruptieren", indem man "den Kunden zuerst betrachtet". Mastercard, der zweite Partner, will bestimmte bei der Apple Card verwendete Merkmale unterdessen in Zukunft auch anderen Firmen anbieten. Dazu gehören Plastikkreditkarten ohne aufgedruckte Nummer, wie das bei der Apple-Karte der Fall ist. Zudem hat Mastercard eine neue digitale Plattform aufgesetzt, die dies unterstützt. (bsc)
