Apple-Manager: Wechsel zu Face ID stand schon lange fest

GerĂĽchte, der Konzern habe sich erst im Sommer entschieden, keinen Touch-ID-Fingerabdrucksensor im iPhone X zu verbauen, hat Apple eine erstaunlich deutliche Absage erteilt.

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Face ID iPhone X

iPhone X mit Face ID.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Die Verwendung eines Gesichtserkennungsverfahrens zur Absicherung des iPhone X stand für Apple schon lange fest. Das sagte der Hardware-Engineering-Chef des Konzerns, Dan Riccio, in mehreren Interviews mit US-Medien. Gerüchten, wonach es Apple nicht gelungen sei, den Fingerabdrucksensor Touch ID unter das Glasdisplay zu stecken, erteilte er eine Absage. Auch soll Apple nicht mit dem Gedanken gespielt haben, Touch ID in den Sleep/Wake-Knopf oder auf die Rückseite des Gehäuses zu verlagern.

Es habe keine "Designveränderungen in letzter Minute" gegeben, betonte Riccio gegenüber dem IT-Blog Mashable. "Dafür hatten wir keine Zeit." Die Entscheidung für die Gestaltung sei vor einem Jahr, also im November 2016, erfolgt. Apple habe sich erst gar nicht überlegt, den Fingerabdrucksensor an anderer Stelle zu platzieren, da Face ID schlicht besser sei, "mindestens so gut wie eine zweite Generation von Touch ID", erklärte Apple gegenüber dem IT-Blog.

Laut Riccio kommt das iPhone X sogar frĂĽher als ursprĂĽnglich geplant. Das neue Design mitsamt der neuen Technik habe man ursprĂĽnglich fĂĽr 2018 vorgesehen, doch "mit viel harter Arbeit, Talent, Mut und Entschlossenheit" sei es gelungen, das Produkt 2017 auf den Markt zu bringen. Man sei bei Face ID und dem Ende des Home-Knopfs "all in" gewesen. An der fĂĽr Face ID und KI-Anwendungen wichtigen "Neural Engine" im A11-Bionic-SoC, das im iPhone X steckt, wurde bereits seit Jahren gearbeitet.

Ein iPhone, das nur aus einem Bildschirm besteht, ist laut Apple-Marketingchef Phil Schiller "der Traum von Tag eins an" gewesen. Das iPhone X verfügt über ein nahezu randloses Display, benötigt für Selfie-Kamera und die 3D-Sensorik für Face ID jedoch eine Einbuchtung ("Notch") im oberen Bereich des Displays. Touch ID durch Face ID zu ersetzen, sei eines dieser Projekte gewesen, die nur Apple durchführen könne, meinte Software-Chef Craig Federighi. "Am Anfang denkt man, man kann das einfach nicht umsetzen."

Touch ID sei das beste Ein-Knopf-Interface aller Zeiten gewesen, so Schiller, "wir sind an der Spitze angekommen und dann ersetzen wir es". Das sei sowas von Apple-typisch, meinte Schiller, "ähnlich wie andere Dinge, die wir getan haben". Apple hatte unter anderem schwere Kritik dafür einstecken müssen, dass der Konzern den Kopfhöreranschluss seit dem iPhone 7 bei seinen Smartphones weglässt. (bsc)