Bericht: Apple News+ bringt Verlegern wenig
Der neue Abodienst spült Magazinanbietern derzeit nur wenig Geld in die Kasse, heißt es aus der Branche. Das Produkt sei "unfertig".
Bei Apples neuem bezahlten Journalismusdienst läuft es offenbar weniger gut als erhofft. Das im Frühjahr gestartete Aboangebot News+ generiert angeblich nur geringe Umsätze für die beteiligten Verlage, heißt es in Medienberichten. Der Dienst war für 10 US-Dollar beziehungsweise 13 kanadische Dollar im Monat zunächst in den Vereinigten Staaten und Kanada gestartet. In den USA gibt es über 300 Magazine plus einzelne Paid-Inhalte aus Blogs und eingeschränkten Content des Wall Street Journal.
Apple hat viel versprochen
Wie nun die Wirtschaftsseite BusinessInsider schreibt, haben sich die Einnahmen im Vergleich zum Vorläuferservice Texture nicht erhöht. Ein anderer Verleger gab an, die Einnahmen lägen bei einem "Zwanzigstel" dessen, was Apple versprochen habe. Der iPhone-Hersteller hatte offenbar gehofft, eine Verzehnfachung der Umsätze von Texture zu erreichen.
"Unfertig" und "braucht Zeit"
Apple News+ ist den befragten Verlagen zufolge außerdem noch ein "unfertiges" Produkt. Die App habe nicht das Niveau, das man von anderen Apple-Angeboten kenne. "Ich denke nicht, dass die darin ihre ganze Kraft investieren", so ein Verlagsmanager. Positiver gestimmte Medienmitarbeiter gibt es jedoch auch: Einer sagte gegenüber BusinessInsider, Apple News+ sei aktuell noch ein frühes Produkt und Apple brauche eben Zeit, Probleme zu beheben.
Verbesserungen angekündigt
Tatsächlich hatte Apple im Mai Verbesserungen bei dem Magazindienst versprochen. Angeblich sind dafür "Hunderte" Mitarbeiter im Einsatz. Das Unternehmen arbeite daran, "Apple News+ zur besten Nutzererfahrung für Menschen zu machen, die es lieben, ihre Lieblingstitel zu lesen und neue Geschichten zu entdecken", so Eddy Cue, Senior-Vizepräsident für Internetdienste bei dem Konzern und (auch) für News+ zuständig. Weiterhin ist unklar, ob und wann Apple News+ auch nach Deutschland kommt. Hier hatten die deutschen Zeitungsverbände bislang eher abgewunken.
(bsc)