Nach Spotifys Kartellbeschwerde: Apple geht zum Gegenangriff ĂĽber

Apple hat die WettbewerbsvorwĂĽrfe zurĂĽckgewiesen und kontert: Spotify wolle weder etwas an den App Store noch an Musiker abgeben.

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Spotify

(Bild: dpa, Daniel Bockwoldt)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat sich erstmals öffentlich zu dem mehrjährigen Streit mit Spotify geäußert: Der Musik-Streaming-Dienst habe den App Store dafür genutzt, um sein "Geschäft dramatisch auszubauen", wolle alle mit App-Store-Kunden erwirtschafteten Umsätze aber für sich behalten, ohne etwas zu diesem Marktplatz beizutragen, wie der iPhone-Konzern am Freitag mitteilte. Spotifys Ziel sei es, "mehr Geld mit der Arbeit anderer zu verdienen" – dafür würde nicht nur versucht, den App Store "auszuquetschen", sondern auch Musiker.

Spotify hat in dieser Woche eine EU-Kartellbeschwerde gegen Apple eingereicht, um eine Änderung der Geschäftspraktiken zu erwirken. Der Musik-Streaming-Dienst stört sich seit längerem daran, dass Apple eine Provision in Höhe von bis zu 30 Prozent an In-App-Verkäufen einbehält und die Verwendung von fremden Bezahlsystemen nicht zulässt. Dies sei ein unfairer Vorteil für Apple Music. Brüssel will nun prüfen, ob der iPhone-Konzern eine marktbeherrschende Stellung innehat.

Zugleich hat Spotify in einer an Nutzer gerichteten Kampagne mehrere VorwĂĽrfe erhoben, auf die Apple nun ebenfalls reagiert. "Wir stellen die Plattform mitsamt der Nutzer sowie Entwicklungs-Tools und ein sicheres Bezahlsystem bereit", schreibt der iPhone-Konzern in einer Stellungnahme. Man fordere im Gegenzug, dass in einer App gekaufte digitale GĂĽter das hauseigene Bezahlsystem verwenden.

Spotify wolle alle Vorteile genießen, ohne etwas dazu beizusteuern: Ein "Großteil der Spotify-Kunden" nutze den werbefinanzierten Gratiszugang, an dem Apple nichts mitverdient und ein "signifikanter Teil" der Kunden stamme aus Partnerschaften mit Mobilfunkanbietern – auch dafür müsse Spotify zwar nichts an Apple zahlen, aber eine "ähnliche Gebühr" an Netzbetreiber und Händler abführen.

Nach dem Aufkauf von Beats Music hat Apple 2015 einen eigenen Musik-Streaming-Dienst eingefĂĽhrt.

(Bild: dpa, Daniel Naupold)

Nur ein "winziger Anteil" laufe ĂĽber Apples Bezahlschnittstelle, Spotify wolle das nun auch auf Null setzen.

Man habe über 200 Spotify-Updates zugelassen, erklärte Apple außerdem – nur "ein einziges Mal" seien Anpassungen gefordert worden, als Spotify versucht habe, "die Regeln zu umgehen, denen auch alle anderen Apps folgen". Apple habe Spotify geholfen, den Dienst für weitere Geräte und Plattformen anzupassen – und die Watch-App des Musik-Dienstes sei sehr populär. Spotify hatte beklagt, Apple blockiere den Zugang zu Produkten wie HomePod, Siri und Apple Watch.

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(lbe)