Streit um App-Store-Monopol: Richter lässt Klage gegen Apple zu
Eine Sammelklage von Verbrauchern, die Anwendungen für iOS auch außerhalb von Apples Softwareladen kaufen wollten, war zunächst abgewiesen worden. Ein Berufungsgericht änderte das nun.
Apple muss sich wieder mit einer alten Sammelklage von US-Verbrauchern beschäftigen, die dem Konzern unfaires Wettbewerbsverhalten bei iOS-Apps vorwerfen. Ein Berufungsgericht in San Francisco hob am Donnerstag die Entscheidung einer unteren Instanz auf, die die Kläger zunächst abgewiesen hatte. Das untere Gericht muss sich jetzt wieder damit befassen.
30 Prozent Provision fĂĽr Apple
Die Berufungsrichter sind der Meinung, dass Apple angesichts der Konditionen wie der 30-prozentigen Provision für den Konzern, der pro App-Verkauf von den Entwicklern zu entrichten ist, als Verkäufer der Anwendungen betrachtet werden könne. Damit sei die Klage zulässig. In der unteren Instanz war entschieden worden, dass die App-Entwickler die Verkäufer seien und die Klage damit abgewiesen werden müsse, Apple also gar kein Monopol hätte bilden können.
App-Store-Monopol auf dem PrĂĽfstand
Die Verbraucher werfen neben Apple auch dem Telekommunikationskonzern AT&T, wichtiger Partner beim iPhone-Verkauf, in der ursprünglich bereits 2011 eingereichten Klage vor, sie hätten ein Monopol bei Apps für das iPhone angestrebt. Es sei nicht möglich, Apps auch außerhalb des App Store zu erwerben. Apple wehrte sich stets gegen den Vorwurf und beantragte wiederholt eine Ablehnung der Klage. Wann der Prozess nun weitergeht, ist noch unklar
Nicht der erste Wettbewerbsstreit
Es ist nicht die erste Monopolklage gegen Apples digitale Angebote. So wurde das Unternehmen 2014 in einem Prozess freigesprochen, bei dem es um die Tatsache ging, dass der Musikspieler iPod eng mit dem iTunes-Musikladen verknĂĽpft ist. (mit Material von dpa) / (bsc)