Umfrage: Apple-Mitarbeiter begrüßen Tim Cooks Trump-Strategie

Der Apple-Chef verfolgt einen pragmatischen Ansatz im Umgang mit der US-Regierung. Einer Studie zufolge hat er dabei die Unterstützung seiner Mitarbeiter.

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Tim Cook und Donald Trump

Cook (links) und Donald J. Trump.

(Bild: dpa, Evan Vucci/AP/dpa)

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Tim Cook ist politisch anders positioniert als der amerikanische Präsident Donald J. Trump. Er setzt sich intensiv für Migranten ein, will Apple zum nachhaltigen und klimaneutralen Unternehmen machen und engagiert sich stark für die Rechte von LGBTI+-Menschen und anderen Minderheiten. Interessanterweise kommt Cook dennoch gut mit dem konservativen Trump zurecht – der bezeichnete ihn sogar mehrfach als "Freund". Tatsächlich agiert Cook im Zusammenhang mit der Trump-Administration äußerst pragmatisch, lud Trump zuletzt gar zu einer Fabrikeröffnung ein, die vom Präsidenten prompt zum Wahlkampfauftritt gemacht wurde.

Doch wie stehen Apples Mitarbeiter, die traditionell mindestens so liberal eingestellt sind wie Cook, zu dessen Trump-Politik? Eine anonyme Umfrage, die das Magazin Fortune beauftragt hat, beschäftigt sich nun mit der Frage. Das Ergebnis, das von mehr als 100 Apple-Mitarbeitern Ende November eingeholt wurde, ist überraschend konsistent: 81,6 Prozent sagten, sie unterstützten Cooks Versuche, sich mit Trump zu beschäftigen, damit dieser "die politischen Bedingungen in Apples Sinn formt". Acht von zehn der Befragten sagten zudem aus, es sei "gerecht", dass Apples Produkte teilweise von den Strafzöllen der US-Regierung auf Produkte aus China ausgenommen sind.

Kritik gab es von den Apple-Mitarbeitern allerdings am Auftritt Cooks mit Trump bei der Eröffnung der Herstellungslinie für den neuen Mac Pro in Texas. Trump hatte auf Twitter behauptet, es handele sich um eine "neue Fabrik", obwohl dort bei Apples Fertiger Flex bereits seit 2013 alte Mac Pros zusammengeschraubt wurden. 30,9 Prozent der Mitarbeiter seien "sehr dafür" gewesen, dass Cook an der Veranstaltung teilnahm, 23,5 Prozent immerhin "dafür". 17,7 Prozent wollten Cook überhaupt nicht mit Trump sehen ("strongly disagree"), 10,3 Prozent lehnten das Event grundsätzlich ab ("disagree"). 18 Prozent war der Auftritt egal.

Die in der Umfrage befragte Gruppe bestand aus höheren Mitarbeitern. 50 Prozent gaben an, als Ingenieure zu arbeiten, für Apple also wichtige Positionen, die mit Produkt(weiter)entwicklung zu tun haben. In einem Posting auf der Jobbewertungsseite "Blind", die die Umfrage für Fortune durchführte, hieß es, Cook hasse Trump "definitiv". Er glaube, Cook versuche nur, die Schwächen des Präsidenten auszunutzen, dem Selbstzentriertheit vorgeworfen wird. "Der wird jeden Tag wie eine Fiedel gespielt."

(bsc)