Mac Pro: Apple erhält Strafzollausnahmen – trotz gegenteiliger Trump-Aussagen
Der Konzern bekommt immerhin zehn von fünfzehn beantragten Ausnahmegenehmigungen. Das soll den neuen Profirechner billiger machen.
Apple muss auf die Komponenten seines neuen Profi-Macs seltener Strafzölle entrichten als zuvor angenommen. Insgesamt zehn der fünfzehn im Sommer beantragten Ausnahmegenehmigungen für den Mac Pro soll die amerikanische Handelsbehörde genehmigt haben, hieß es zum Wochenende in US-Medienberichten. Zuvor hatte US-Präsident Donald J. Trump noch angekündigt, Apple müsse die Gebühren entrichten, wenn es Material aus China einführt.
Auch Magic Mouse 2 und Magic Trackpad 2
Apple will den neuen Mac Pro zwar wieder in den USA bauen, benötigt dafür aber den Import diverser Bauteile direkt aus China. Diese könnten hohen Einfuhrgebühren – 25 Prozent und ab Oktober sogar 35 Prozent – belegt werden. Das Office of the U.S. Trade Representative (USTR) will die Zölle nun unter anderem auf teilgefertigte Hauptplatinen und weitere Hardwarekomponenten wie Netzteile streichen. Weiterhin schrieb das Wall Street Journal, Apple habe auch eine Sondergenehmigung für die Magic Mouse 2 und das Magic Trackpad 2 erhalten. Bei Letzteren blieb zunächst unklar, ob sie mit Rechnern verkauft werden müssen oder auch die Einzelgeräte zollfrei sind.
Apple Watch und iPhone weiter betroffen
Die Genehmigung umfasst den Zeitraum September 2018 bis August 2020. Apple könne für bereits gezahlte Importgebühren eine Rückzahlung verlangen. Andere populäre Apple-Produkte wie Apple Watch, iPhone, AirPods und andere bleiben von den Strafzöllen jedoch weiterhin betroffen. Fünf der noch nicht genehmigten Anträge sind laut USTR bislang noch nicht endgültig entschieden – Apple könnte also auch hier Geld sparen.
Direkter Draht zu Donald Trump?
Es ist unklar, warum das USTR derlei Milde zeigt. Apple-Chef Tim Cook soll allerdings einen guten (und direkten) Draht zu Donald Trump haben – und der zeigte Ende August auch Verständnis für die Lage des Konzerns. "Das Problem ist, dass Samsung, ein Wettbewerber, sein Wettbewerber, Strafzölle nicht bezahlen müsste, Tim Cook hingegen schon", so Trump. Apple sei eine "großartige amerikanische Firma".
(bsc)