Apple Park: Teams wollen nicht in offene Büroflächen

Das neue "Mutterschiff" des Computerkonzerns besteht größtenteils aus Großraumbüros. Das führte einem Bericht zufolge nun dazu, dass einzelne Teams in andere Gebäude ziehen.

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Apple Park: Teams wollen nicht in offene Büroflächen

Rumort es im Apple Park?

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Bei Apple steht eine Revolution der Arbeit an: Während am alten Campus am Infinite Loop in Cupertino noch stark auf Einzelbüros gesetzt wird, gibt es im neuen Apple Park, dem gigantischen "Mutterschiff", fast nur noch Großraumflächen für die Mitarbeiter. Das wiederum scheint ganzen Teams nicht zu schmecken, wie der bei Apple gut vernetzte Blogger John Gruber in seinem Podcast verraten hat. Demnach gibt es einzelne Gruppen, die erst gar nicht in das neue Hauptgebäude ziehen wollen.

Gruber nannte hier das Team des Vizepräsidenten Johny Srouji, das für das Chipdesign der Apple-eigenen ARM-Prozessoren der A-Baureihe sowie für das weitere "Custom Silicon" zuständig ist. Nachdem Srouji die Grundrisse für das Apple-Park-Hauptgebäude gesehen habe, soll er in mehr oder weniger deutlichen Worten "Ihr könnt mich mal" ("Fuck that, fuck you, fuck this, this is bullshit") gesagt haben. Daraufhin habe ihm Apple ein eigenes Gebäude "an der Seite des Campus" errichtet. "Meinem Verständnis nach wurde der Bau errichtet, weil Srouji gesagt hat: Fuck this, mein Team arbeitet so nicht."

Dem Bericht zufolge soll es zudem verschiedene Mitarbeiter geben, die aufgrund der neuen Arbeitssituation mit dem Gedanken spielen, Apple zu verlassen. Gruber sagte, ihn habe ein seit 18 Jahren bei Apple beschäftigter Mitarbeiter kontaktiert, der an etwas Revolutionärem arbeite. Wenn das fertig sei, werde er kündigen, sollte ihm die neue Arbeitssituation im Apple Park nicht gefallen. Insbesondere Entwickler und Ingenieure fürchten die neue Großraumsituation, die sie Konzentration kosten könnte, wie sie meinen.

Das neue Apple-Hauptquartier hat mindestens fünf Milliarden Dollar gekostet und nahm viel Zeit von Apple-Designchef Jony Ive in Anspruch. Es gilt als letztes Produkt des 2011 verstorbenen Apple-Mitbegründers Steve Jobs.

Schon zuvor hatte es Berichte über besorgte Entwickler gegeben, die die neuen "Open Plan Offices" im Apple Park für eine Fehlentscheidung halten. Das kreisrunde, riesige Bürogebäude ist auf jeder der insgesamt vier Etagen in 80 Einheiten unterteilt. Angestellte werden dort überwiegend in offenen Großraumbüros untergebracht, um die Zusammenarbeit zu fördern – statt wie bislang in abgetrennten Arbeitsräumen. Einzelbüros gibt es formal nur noch für Manager ab dem Niveau eines Vizepräsidenten. Allerdings sollen sich Bereiche durch Whiteboards abtrennen lassen. (bsc)