EKG für Apple Watch im Anflug

Mit dem nächsten watchOS-Update soll endlich auch die integrierte 1-Kanal-Elektrokardiogramm-Funktion der Uhr aktiv werden – aber nur in bestimmten Märkten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
EKG für Apple Watch im Anflug

EKG auf der Watch, Details auf dem iPhone.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Zu den Topfunktionen der Apple Watch Series 4 gehört das eingebaute 1-Kanal-EKG. Allerdings hatte der Hersteller das Feature zunächst nicht aktiviert, obwohl die Computeruhr bereits seit September 2018 auf dem Markt ist. Das soll sich nun demnächst ändern: Wie aus Trainingsdokumenten für Apple-Store-Mitarbeiter hervorgeht, die MacRumors vorliegen, steht die EKG-Freischaltung mit der nächsten watchOS-Versiom 5.1.2 an – aktuell ist watchOS 5.1.1, das Anfang November erschienen war.

Mit der Elektrokardiogramm-Funktion kann die Uhr Vorhofflimmern erkennen und den Nutzer dann dazu auffordern, einen Arzt zu besuchen. Solche Technik ist bereits auf dem Markt erhältlich, etwa von AliveCor, einer Firma, die für ihre eigene Hardware auch die Apple Watch zum Ablesen nutzt. Apples EKG steckt in jeder Watch der Series 4, egal ob mit oder ohne LTE-Mobilfunk und dürfte damit das am weitesten verbreitete 1-Kanal-EKG für den Endkundenmarkt werden.

Es ist allerdings damit zu rechnen, dass das Feature zunächst nur für US-Kunden (mit entsprechenden Regioneinstellungen) aktiviert wird. Nur dort liegt Apple eine entsprechende Genehmigung der Gesundheitsaufsicht Food and Drug Administration (FDA) vor. Wie lange es dauern wird, bis auch die notwendigen Erlaubnisse für den EU-Raum vorliegen, ist noch unklar.

Neben dem EKG kann Apple hierzulande wohl auch nicht eine Funktion zur Erkennung von Herzrhythmusproblemen aktivieren, die den in der Uhr seit Beginn enthaltenen Herzfrequenzsensor verwendet und wohl ab Series 1 genutzt werden kann. Dieses Feature ist dauernd aktiv, während man die EKG-Funktion händisch anstoßen miss. Benachrichtigungen bei zu hoher und zu niedriger Herzfrequenz gibt die Uhr – auch in älteren Varianten des Geräts wie der Series 2 – auch in Deutschland.

Laut dem Trainingsdokument sollen Apple-Store-Mitarbeiter den Kunden explizit mitteilen, dass die Apple Watch kein diagnostisches Gerät sei und Medizingeräte nicht ersetzen könne. Krankheitszustände dürften damit nicht getrackt werden, zudem sollten Kunden aufgrund der Apple-Watch-Anzeigen nicht ihre Medikationen ohne Absprache mit einem Arzt ändern. Die EKG-Funktion soll in einer eigenen App für watchOS stecken, die Teil von watchOS 5.1.2 ist; auf dem iPhone, mit dem die Uhr gekoppelt ist, muss sich iOS 12.1.1 befinden, das seit Oktober im Betatest ist. Wann watchOS 5.1.2 erscheint, ist noch unklar.

(bsc)