Ex-HP-Chefin will für Kalifornien in den US-Senat

Carly Fiorina, ehemalige Chefin des Computerriesen Hewlett-Packard, bewirbt sich um die republikanische Kandidatur für einen der beiden kalifornischen Sitze im US-Senat.

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Carly Fiorina, Ex-Chefin des US-Computerkonzerns Hewlett Packard, will in die Politik wechseln und bewirbt sich für die Republikanische Partei im Bundesstaat Kalifornien um einen Sitz im US-Senat. Die 55-Jährige gab ihre Kandidatur mach monatelangen Spekulationen am Mittwoch bekannt. Um die Kandidatur für die Republikaner bewirbt sich auch der kalifornische Abgeordnete Chuck DeVore. Die Republikaner ermitteln mit Vorwahlen im Juni 2010 ihren Kandidaten für die Senatswahl am 2. November 2010. Der Gewinner tritt gegen die demokratische Amtsinhaberin Barbara Boxer an.

Über eine mögliche Kandidatur der ehemaligen HP-Chefin war in US-Medien seit Monaten spekuliert worden. Schon vor der offiziellen Bekanntgabe am Mittwoch musste sich Fiorina Kritik aus den eigenen Reihen gefallen lassen: Sie gilt der Parteibasis als nicht konservativ genug. Im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat, dessen Bürger mehrheitlich zu den Demokraten tendieren, ist das allerdings kein Nachteil. Fiorina, die ihren unfreiwilligen Abgang bei HP mit einer millionenschweren Abfindung versüßt bekam, hat US-Medienberichten zufolge eine prall gefüllte Kriegskasse und könnte so zu einer schwierigen Herausforderin für Boxer werden.

Fiorina war 2005 bei HP entlassen worden, nachdem die von ihr betriebene Übernahme von Compaq nicht die erwünschten Ergebnisse gezeigt hatte. Sie hatte bei HP zwar für Frischluft gesorgt, doch war es ihr nicht gelungen, die PC-Sparte mit Compaq gegen Branchenführer Dell an der Spitze zu halten. Unter Fiorinas Führung nahm eine für den Konzern peinliche Spitzelaffäre um die Ausspähung von Journalisten und Aufsichtsräten ihren Anfang, wegen der auch Fiorina vor Gericht erscheinen musste.

In Kalifornien bewirbt sich unterdessen noch eine andere IT-Veteranin um ein hohes politisches Amt. Die ehemalige Chefin von eBay, Meg Whitman, will für die Republikaner das Erbe von Gouverneur Arnold Schwarzenegger antreten. Der "Governator" kann laut kalifornischer Verfassung nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. (vbr)