Autonome Autos: Altmaier beansprucht Führungsrolle für Deutschland
Deutschland sollte nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier eine Spitzenposition beim autonomen Fahren einnehmen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht bei der Entwicklung autonomen Fahrens für Deutschland eine Schlüsselrolle vor. "Wir haben das ganze Wissen darüber, wie man ein Auto konstruiert, wie man technische Probleme löst", sagte der CDU-Politiker am Montag auf der Innovationskonferenz DLD in München. Das Wissen müsse nun mit Daten und künstlicher Intelligenz verknüpft werden. "Meine Ambition ist, dass Deutschland vorn sein sollte."
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz seien die wohl größte Herausforderung seit der Erfindung der Dampfmaschine, die einst das industrielle Zeitalter einläutete, zeigte sich Altmaier überzeugt. Denn nun betreffe der Wandel nicht nur einzelne Branchen, sondern die gesamte Wirtschaft und alle Aspekte des kulturellen und sozialen Lebens. Europa mit all seiner moralischen, ethischen und politischen Erfahrung der vergangenen Jahrhunderte könne dabei eine wichtige Rolle spielen.
Bessere Bedingungen für Start-ups
Im Detail will Altmaier unter anderem die Bedingungen für Start-ups in Deutschland verbessern. Auch Deutschland selbst sei 1990 zur Wiedervereinigung eine Art Start-up gewesen, gab er zu bedenken.
Die Autohersteller Volkswagen und Ford hatten vergangene Woche bekannt gegeben, gemeinsam Nutzfahrzeuge entwickeln zu wollen – mit der Aussicht, später vielleicht autonome Autos, Elektroautos und Mobilitätsdienste zu entwickeln. Auch Daimler und BMW sind offenbar an einer Zusammenarbeit interessiert und prüfen eine Kooperation für die Entwicklung autonomen Fahrens.
Automobilhersteller kooperieren bei Entwicklung autonomen Fahrens
Daimler hatte im September vergangenen Jahres eine Teststrecke für Roboterautos im baden-württembergischen Immendingen eröffnet. Auf dem 520 Hektar großen Gelände nahe des Bodensees soll vernetztes und autonomes Fahren, Carsharing und Elektromobilität erprobt und vorangetrieben werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bei ihrem Besuch des Testgeländes von einer Verkehrswende gesprochen und erklärt, gern wiederzukommen, "wenn alles E-mobilitätsfähig gemacht ist".
Die Abgeordneten des EU-Parlaments forderten die EU-Kommission jüngst auf, "schnellstmöglich angemessene rechtliche Rahmenbedingungen" für selbstfahrende Autos zu schaffen, um Haftungs- und Ethikprobleme beim autonomen Fahren rasch lösen zu können. ()