Überraschender Führungswechsel bei COS: Dirk Rahn macht Mascha Speier Platz

Die Verweildauer auf einem Vorstandsposten kann sehr kurz sein. Dirk Rahn stand rund fünf Monate der COS Distribution in Linden vor. Jetzt geht er. Mascha Speier, bislang Prokuristin bei COS, rückt in die Vorstandsetage nach.

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Von
  • Wolfgang Kühn

Das neue COS-Management-Team: Marketingleiterin Melanie Haub, Einkaufs- und Vertriebsleiter Matthias Bese, Vorstand Mascha Speier

(Bild: COS)

"Nach fünf Monaten Aufbauarbeit verlässt der bisherige Vorstand aus persönlichen Gründen die COS", lautet die knappe Mitteilung aus der Zentrale des IT-Distributors im hessischen Linden. COS-Aufsichtsratsvorsitzender Steffen Helbig lobt "die positive Entwicklung", an der Ex-Vorstand Dirk Rahn (46) mitgewirkt habe. "Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent fortzuführen", führt Helbig weiter aus.

Fortführen wird ihn als Vorstandschefin künftig Mascha Speier (33). Sie gehört bereits seit zehn Jahren dem Unternehmen an, leitete zuletzt als Prokuristin die Bereiche Finanzen und Controlling. Diese Aufgaben soll sie auch weiterhin verantworten. Außerdem steht sie dem neuen Management-Team vor, dem auch Vertriebs- und Einkaufsleiter Matthias Beese sowie Marketingleiterin Melanie Haub angehören. "Als Teamplayer freue ich mich darauf, die COS gemeinsam mit meinen erfahrenen Management-Kollegen wieder nachhaltig in der Distribution zu positionieren", erklärte Speier zu ihrem Antritt.

Die neue Vorstands-Chefin hatte bereits in der Vergangenheit sehr eng mit Rahn zusammengearbeitet. Vorrangig wird sie den weiteren Aufbau der COS vorantreiben. Wozu vor allem der Ausbau der Kundenbasis und der Herstellerverträge gehört. Insgesamt aber werde sie den von Rahn eingeschlagenen Kurs fortführen. "Für uns war die Sicherstellung der RMA und der Shop sehr wichtig. Außerdem haben wir im Januar wieder mit Marketingaktionen begonnen", ergänzt Marketingleiterin Haub. Produktseitig baut der Lindener Distributor vor allem auf das Geschäft im Netzwerkumfeld, Telekommunikation und Peripherie. Nachholbedarf besteht sicherlich im Mobile-Geschäft, das deutlich zurückgegangen ist. Über die Konzernschwester Devil will COS vor allem im Komponentenbereich profitieren, der zu den Stärken des Braunschweiger Distributors gehört.

Der Vorstandswechsel bei der im BOG-Konzern (das Geschäft führt Devil-Vorstand Axel Grotjahn) angesiedelten COS Distribution überraschte durchaus. Mehr als das Unternehmen in seiner Mitteilung zugibt. Wenngleich Wert auf die Feststellung gelegt wird, dass der Ausstieg in keinem Zusammenhang mit dem BOG-Konzern stehe. Schließlich wurde Rahn im September vergangenen Jahres just zu einem Zeitpunkt verpflichtet, als COS nach der Insolvenz einen absoluten Tiefpunkt erreicht hatte. Rahn hatte sicherlich die Latte hoch gesetzt, als er schon für das Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von etwa 100 Millionen Euro anpeilte – Devil-Chef Karsten Hartmann gab sich diesbezüglich überraschend zurückhaltender und schob die Zielmarke auf Mitte 2011 hinaus. Dass der Weg aber nicht leicht ist, darüber war sich auch Rahn immer im Klaren: "Entweder es klappt, oder es klappt nicht", konstatierte er noch im November vergangenen Jahres. (map)