Windows-Treiber für APFS von Paragon mit Schreibzugriff
Für das Einlesen von Apple-File-System-Datenträgern gibt es für Windows bereits Lösungen. Paragons neue Treiber können auch schreiben.
Wer Apples proprietäres neues Dateisystem Apple File System, kurz APFS, auf Windows-PCs nutzen wollte, konnte bislang nur lesend darauf zugreifen. Der deutsche Toolspezialist Paragon hat seine kostenpflichtige Software APFS for Windows nun um eine Schreibmöglichkeit erweitert.
Schreibzugriff und Mojave-Kompatibilität
Um den Read-Write-Access zu ermöglichen, muss das Dateisystem im Write-Modus gemountet werden. Der Schreibzugriff befindet sich derzeit noch in einer Betaphase – es kann also noch zu Problemen kommen. Zudem müssen Nutzer den Bedingungen eines "Evaluation Agreement" zustimmen, das die Verantwortung für Dateiverluste durch den Hersteller eindeutig ausschließt. Im Schreibzugriff ist das Editieren von APFS-Dateien, das Erstellen neuer APFS-Dateien sowie deren Löschung unter Windows möglich.
Die aktuelle Version von APFS for Windows kommt zudem bereits mit APFS-Medien zurecht, die unter der Betaversion von macOS 10.14 alias Mojave formatiert wurden – Apple hat hier gegenüber dem Vorgänger High Sierra (macOS 10.13) offenbar Änderungen vorgenommen. Paragon hatte zuvor über Jahre auch schon einen Windows-Treiber für das APFS-Vorgängerdateisystem HFS+ im Angebot.
Ab Windows 7 mit SP1 nutzbar
APFS for Windows ist als Paket mit Lizenzen für drei PCs erhältlich. Der Preis liegt bei 50 Euro. Mindestvoraussetzung ist die Windows-Version 7 mit Service Pack 1. Ein Konkurrenzwerkzeug des Paragon-Tools ist APFS Capture von Biskus. Dieses Werkzeug wendet sich aber vor allem an den Forensikmarkt – es erlaubt aktuell das Mounten und Erfassen von APFS-Dateien auf Windows-Systemen. Ein Schreibzugriff ist nicht vorgesehen. Auf GitHub basteln Entwickler zudem an einem FUSE-Treiber für das Apple File System, der quelloffen sein wird.
Apple erschwert Entwicklern die Arbeit mit APFS derzeit noch. So ist das Dateisystem nach wie vor vergleichsweise schlecht dokumentiert, was schon einzelne Developer dazu brachte, ihren Support einzustellen. (bsc)