iPhone XS und XS Max: Die 10 wichtigsten Testergebnisse
Ab Freitag sind die neuen Apple-Smartphones im Handel. Mac & i standen die Geräte schon anderthalb Tage vorher zur Verfügung – genug Zeit für einen ersten Test.
Apple hat der Mac & i-Redaktion am Mittwochabend ein iPhone XS und ein iPhone XS Max mit jeweils 512 GByte Flash-Speicher zur Verfügung gestellt, beide in der neuen Farbe Gold. Hier veröffentlichen wir die zehn wichtigsten Testergebnisse vorab; ein ausführlicher Testbericht folgt in der kommenden Ausgabe 5/2018 (ab 4. Oktober im Handel). Das iPhone XR kommt erst später, am 26. Oktober, in den Handel. Einen Testbericht davon reichen wir hier zu gegebener Zeit nach.
1. Gehäuse und Displays
Während das iPhone XS genauso groß und so teuer bleibt wie sein Vorgänger iPhone X, legt das iPhone XS Max noch einmal um 1,4 cm in der Höhe und 0,7 cm in der Breite zu (157,5 × 77,4 × 7,7 mm), womit es den Maßen des iPhone 8 Plus (158,4 × 78,1 × 7,5 mm) sehr nahe kommt. Das XS Max wiegt mit 208 Gramm 31 Gramm mehr als das XS und kostet bei gleichem Speicherausbau jeweils 100 Euro extra.
Das Display des XS fällt gleich groß aus wie beim X, das vom XS Max mit seiner Diagonalen von 6,5 Zoll ist noch einmal spürbar größer und stellt deutlich mehr Inhalte dar – es hat ja auch 0,6 Millionen Bildpunkte mehr. Die Pixelzahl stieg von 2,74 auf 3,34 Millionen bei gleicher Auflösung von 458 dpi. Die im Labor von Mac & i gemessene Helligkeit blieb in etwa gleich (iPhone X: 679 cd/m2, iPhone XS: 662 cd/m2, iPhone XS Max: 671 cd/m2).
Apple wirbt mit einem um 60 Prozent größeren Dynamik-Umfang bei der Darstellung von HDR-Fotos. Das konnten wir nachvollziehen. Der Effekt geht allerdings nicht auf Änderungen am Display zurück: Stattdessen nutzt die Software dessen Fähigkeiten besser aus.
2. Verbessertes Kamerasystem
Wie gehabt verfügen das iPhone XS und XS Max über zwei rückseitige 12-Megapixel-Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten. Bei den 2018er-iPhones hat Apple für die Weitwinkelkamera einen größeren, tieferen – und damit um 50 Prozent lichtstärkeren – Sensor eingebaut, der doppelt so schnell sein soll.
Außerdem hat Apple Smart HDR eingeführt. Dabei werden mehr Bilder mit anderen Belichtungszeiten und Blenden im Speicher abgelegt. Aus den verschiedenen Aufnahmen nimmt sich die Software die jeweils besten Bereiche und setzt daraus das endgültige Foto zusammen. Für eine sofortige Berechnung bedarf es einer enormen Rechenpower. Apple bezieht dafür den Image Signal Prozessor (ISP) sowie den eigentlich für maschinelles Lernen zuständigen KI-Beschleuniger (Neural Engine) mit ein. Um sofort "auslösen" zu können, behält die Kamera-App außerdem immer die letzten vier Bilder im internen Puffer, sobald sie geöffnet wurde.
Im Ergebnis gelingen HDR-Bilder mit einem sehr viel größeren Helligkeitsumfang und ohne merklichen Zeitverlust. Das bringt bessere Fotos bei schwierigen Bedingungen wie grellem Licht mit Schlagschatten, Gegenlicht oder bei Bewegungen. Besonders Panorama-Aufnahmen profitieren enorm. Gegenüber dem iPhone X zeigen die Fotos vom XS Max auch schönere und realistischere Farben, zum Beispiel ein besseres Himmelsblau und etwas weniger Rauschen bei wenig Licht.
3. Bokeh zur Nachbearbeitung
Die XS-Generation der iPhones beherrscht erstmals die Nachbearbeitung der Tiefenunschärfe von Bokeh-Fotos, die mit der Portraitlicht-Funktion der Kamera-App aufgenommen wurden. Dabei kann man über den Blendenwert den Grad und den Bereich der Unschärfe hinter dem eigentlichen Motiv verändern. Bei struppigen Haaren oder Brillen kam es im Test in Abhängigkeit zur Struktur des Hintergrundes allerdings weiterhin zu Abbildungsfehlern, so wie schon seit Einführung der Technik vor zwei Jahren (vgl. Hintergrundartikel von Mac & i: So funktioniert der Porträtmodus des iPhone 7 Plus).