AKW Fukushima: Tepco testet Drohnen und Schlangenroboter zur Schadensbeurteilung
Drohnen sollen in den schwerstbeschädigten Reaktorblock des Atomkraftwerks Fukushima Daiishi eindringen, um die Schäden besser beurteilen zu können.
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(Bild: Shutterstock)
Der japanische Energieversorger Tepco beabsichtigt, einen schlangenförmigen Roboter sowie vier Drohnen am vor knapp 13 Jahren zerstörten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi einzusetzen. Der Roboter und die Drohnen sollen dabei im Rahmen der Stilllegung des Kernkraftwerks Schäden erkennen und bewerten helfen. Das berichtet Reuters am Dienstag. Erste Tests sind demnach bereits abgeschlossen worden.
Tepco will mit den Drohnen in den Sicherheitsbehälter des Reaktorblocks 1 in Fukushima Daiichi vordringen. Das Ziel sei es, Schäden oberhalb des Wassers zu begutachten. Mit den von den Drohnen gelieferten Bildern soll dann eine Bewertung erfolgen, ob und wie die geschmolzenen Brennstofftrümmer entfernt werden können.
Wie ein Tepco-Sprecher gegenüber Reuters verlautbarte, habe Sicherheit oberste Priorität. Das Verfahren soll unter hohen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden, damit keine Gefährdung von dem Prozess ausgehen kann.
Flugtests am Nachbau des Sicherheitsbehälters
Bei der zum Einsatz kommenden Drohne handelt es sich um ein 20 cm großes Modell mit einem Gewicht von 185 g. Es handelt sich um einen Typen, der hauptsächlich zur Inspektion von Kesseln eingesetzt wird. Die Drohne soll durch Rohrleitungen in den Sicherheitsbehälter gelangen. Die Flugroute und die Steuerung der Drohne wurden vorab in einer Nachbildung des Sicherheitsbehälters getestet. Zum Einsatz kam dabei auch ein schlangenförmiger Roboter, der die Funkwellen zur Steuerung an die Drohne sendet.
Die Drohnen und der schlangenförmige Roboter sollen noch im Februar am Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zum Einsatz kommen, um bei den Stilllegungsbemühungen weiter voranzukommen. Die Schadensaufnahme sowie die Entfernung der geschmolzenen Brennstäbe sind dabei äußerst komplex. Nach Schätzungen von Experten kann dies mehrere Jahrzehnte dauern.
Am 11. März 2011 war es aufgrund eines heftigen Erdbebens und Tsunamis an der Ostküste Japans zu einem Unglück im Kernkraftwerk Fukushima Daiishi gekommen. Dabei wurden die vier damals in Betrieb gewesenen Reaktorblöcke teils schwer beschädigt. Block 1 gilt dabei als der am schwersten beschädigte Block.
Der Super-GAU von Fukushima (77 Bilder)
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(Bild: dpa)
(olb)