AMD-Fertigungszweig soll um Chartered Semiconductor wachsen

ATIC, die arabische Mehrheitseignerin des AMD-Fertigungszweigs Globalfoundries, will den singapurischen Auftragsfertiger Chartered kaufen. Die Übernahme soll umgerechnet rund 3,9 Milliarden US-Dollar kosten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der AMD-Fertigungszweig Globalfoundries, der zurzeit aus der Fab 1 in Dresden und der im Aufbau befindlichen 4,2-Milliarden-Dollar-Fab 2 in New York besteht, soll mit dem Auftragsfertiger Chartered Semiconductor aus Singapur verschmelzen. Dazu kauft Advanced Technology Investment Company (ATIC) aus dem arabischen Emirat Abu Dhabi, die die Mehrheit an Globalfoundries hält, über eine Tochtergesellschaft sämtliche Anteile von Chartered. Die Übernahme soll umgerechnet rund 3,9 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro) kosten.

Das Geschäft muss noch von den Chartered-Aktionären sowie von amtlichen Stellen genehmigt werden. Nach der Übernahme soll Doug Grose, der aktuelle CEO von Globalfoundries, als CEO die beiden kombinierten Firmen führen. Chia Song Hwee, der jetztige CEO von Chartered, soll dann Chief Operating Officer (COO) werden.

Sowohl Chartered als auch Globalfoundries gehören zur IBM Technology Alliance, verwenden also – außer selbst entwickelte – dieselben Fertigungsprozesse. Auch die Silicon-on-Insulator-(SOI-)Fertigungstechnik für die aktuellen AMD-Prozessoren hat AMD in Kooperation mit IBM entwickelt; Chartered hat ebenfalls eine IBM-SOI-Lizenz und fertigt seit drei Jahren auch AMD-Prozessoren.

Globalfoundries startet zwar mit langjährigen Erfahrungen als CPU-Hersteller, ist aber ein Neuling unter den Halbleiterbauelementeauftragsfertigern, deren weltweit größten die taiwanischen Firmen TSMC (umgerechnet 10,17 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2008) und UMC (2,96 Milliarden US-Dollar) sind. Chartered Semiconductor setzte 2008 1,66 Milliarden US-Dollar um, das waren 22,5 Prozent mehr als 2007. Wegen gesunkener Auslastung hatte Chartered im Januar 2009 aber die Entlassung von 600 Mitarbeitern angekündigt. Im Jahr 2008 lag der Umsatz von Chartered auch höher als der des Konkurrenten SMIC aus der Volksrepublik China (1,35 Milliarden US-Dollar). (ciw)