Der drittgrößte Halbleiter-Auftragshersteller sitzt in China

Laut Gartner hat sich die Rangfolge der 10 weltgrößten Auftragshersteller von Halbleiterbauelementen im letzten Jahr deutlich verändert.

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Gartner-Marktforscher Kay-Yang Tan aus Singapur stellt in seiner kürzlich veröffentlichten Marktübersicht für das Jahr 2005 fest, dass sich das erst vor 6 Jahren auch mit Mitteln vom US-Finanzmarkt gegründete Unternehmen SMIC (Semiconductor Manufacturing International Corp.) mit einem Umsatzwachstum von über 20 Prozent auf den dritten Rang der weltweit größten Chip-Auftragsfertiger vorgearbeitet hat. Dabei hat der chinesische Newcomer die Firma Chartered aus Singapur auf den vierten Platz verdrängt, obwohl Chartered ebenfalls ein Umsatzwachstum verzeichnet hat, das aber mit 2,6 Prozent deutlich geringer ausfiel.

Der unangefochtene Marktführer TSMC auch Taiwan konnte seinen Anteil an dem um 2,5 Prozent auf 18,4 Milliarden US-Dollar geschrumpften Gesamt-Marktvolumen indes noch ausbauen und erreichte im vergangenen Jahr einen Marktanteil von fast 45 Prozent. Der ebenfalls taiwanische TSMC-Konkurrent UMC behält zwar mit 15,4 Prozent Marktanteil den zweiten Platz, musste aber einen Umsatzrückgang um 19,3 Prozent auf 2,82 Milliarden US-Dollar hinnehmen.

Weltweit an fünfter Stelle steht die Foundry-Sparte von IBM mit 832 Millionen US-Dollar Umsatz, also 4,5 Prozent Marktanteil. IBM ist der einzige Auftragsfertiger, der gleichzeitig zu den 20 größten Chiphersteller gehört.

Auf IBM folgt auf dem sechsten Rang MagnaChip aus Südkorea; dieses Unternehmen hat sich mit zehn Prozent Umsatzwachstum um einen Platz nach oben gearbeitet und Vanguard International aus Taiwan verdrängt – diese Firma erlitt wiederum einen Umsatzeinbruch um 9,8 Prozent.

Auch Dongbu aus Südkorea – vormals Dongbu Anam und davor Anam – konnte sich um einen Platz auf Rang 8 verbessern. Shanghai Hua Hong NEC hat es sogar vom zwölften auf den neunten Platz geschafft und zehntgrößter Auftragsfertiger war 2005 Jazz Semiconductor aus den USA – diese Firma kooperiert ihrerseits mit Shanghai Hua Hong NEC.

Die fünf größten Foundries – also TSMC, UMC, SMIC, Chartered und IBM – erreichen zusammen fast 14,2 Milliarden US-Dollar Umsatz, teilen also 77 Prozent des Marktvolumens unter sich auf. Angesichts der Kosten neuer Chipfabriken zur Verarbeitung von 300-Millimeter-Wafern ist schiere Größe wichtig. So hat sich zwar die Ankündigung einer 7,5-Milliarden-Dollar-Investition seitens TSMC im vergangenen Jahr in diesem Umfang als Ente erwiesen, doch die Kosten für das neue Werk sollen immerhin noch bei 3,5 Milliarden US-Dollar liegen. (ciw)