Ryzen 7 9700X: AMDs ersten Zen-5-Prozessor angetestet

Der Zen-5-Achtkerner startet mit moderatem Performanceplus, wird bei Spielen aber vom Ryzen 7 7800X3D geschlagen. Dafür braucht er im Leerlauf weniger Energie.​

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(Bild: AMD)

Lesezeit: 3 Min.

Wegen nicht näher erläuterter Qualitätsprobleme hatte AMD den Verkaufstart der Ryzen-9000-Prozessoren verschoben und aufgeteilt. Ab morgen, den 8. August beginnt der Verkauf des Ryzen 5 9600X mit sechs und des Ryzen 7 9700X mit acht Zen-5-Kernen. Eine Woche später, am 15. August, folgen das Spitzenmodell Ryzen 9 9950X mit 16 CPU-Kernen und der 12-Kerner Ryzen 9 9900X.

Vorab erhielten wir von AMD die Möglichkeit, den Achtkerner Ryzen 7 9700X zu testen. Wir haben ihn mit dem Ryzen 7 7700 aus der Vorgängergeneration verglichen, weil beide das gleiche thermische Budget von 65 Watt aufweisen. Beim Arbeitsspeicher haben wir jeweils das maximale, von der Spezifikation gedeckte Tempo verwendet. Neben der neuen Zen-5-Architektur taktet der Ryzen 7 9700X im Turbo auch bis zu 200 MHz schneller. Damit rechnet der Ryzen 7 9700X in der Singlethreading-Wertung des Rendering-Benchmarks Cinebench 2024 etwa 16 Prozent schneller als das Zen-4-Pendant. Bei Last auf allen Kernen limitiert das Power-Limit, sodass der Vorsprung auf den Ryzen 7 7700 auf acht Prozent schrumpft.

Ryzen-9000-Prozessoren für AM5
CPU Kerne/Threads Basistakt Turbotakt L3-Cache TDP/PPT Preis
Ryzen 9 9950X 16 / 32 4,3 GHz 5,7 GHz 64 MByte 170 W / 200 W ab 15.08.24
Ryzen 9 9900X 12 / 24 4,4 GHz 5,6 GHz 64 MByte 120 W / 162 W ab 15.08.24
Ryzen 7 9700X 8 / 16 3,8 GHz 5,5 GHz 32 MByte 65 W / 88 W 399 €
Ryzen 5 9600X 6 / 12 3,9 GHz 5,4 GHz 32 MByte 65 W / 88 W 309 €
TDP: Thermal Design Power, PPT: Package Power Tracking

Den größten Zuwachs erreicht der Ryzen 7 9700X bei Gleitkommaoperationen (Floating Point, FP). Weil die Zen-5-Architektur AVX512-Befehle nun in einem Taktzyklus verarbeitet, verdoppelt sich die Rechenleistung bei doppelter Genauigkeit auf 1,3 TFLOPS. Weil nur wenige Anwendungsprogramme AVX512 nutzen, legt die Performance meist aber nur um 5 bis 16 Prozent zu.

Bei 3D-Spielen muss sich der Zen-5-Achtkerner trotz seiner Verbesserungen dem Ryzen 7 7800X3D mit zusätzlichem aufgestapeltem Level-3-Cache geschlagen geben. Mit einer GeForce RTX 4090 liegt die Bildrate bei Full-HD-Auflösung mit dem Ryzen 7 9700X je nach Titel 5 bis 20 Prozent hinter der X3D-CPU mit Vorgängerarchitektur. Gamer sollten also auf die Ryzen 9000X3D warten, die in den kommenden Monaten erwartet werden.

Ryzen 7 9700X: Benchmarks und Messwerte
Prozessor Kerne / Threads Takt / Turbo Leistungsaufnahme: Leerlauf / Volllast [Watt]
Ryzen 7 9700X 8 / 16 3,8 / 5,5 GHz 37 / 127
Ryzen 7 7700 8 / 16 3,8 / 5,3 GHz 46 / 125
Ryzen 7 7800X3D 8 / 16 4,2 / 5,0 GHz 45 / 123
Core i5-14500 6P+8E / 20 2,6 / 5,0 GHz 30 / 108 (Peak: 228)
getestet mit 32 GByte DDR5-RAM: Ryzen 7 9700X und Core i5-14500 DDR5-5600, Ryzen 7 7700 und 7800X3D DDR5-5200

Dank der verbesserten Fertigungstechnik TSMC N4 statt N5 rechnet der Zen-5-Prozessor effizienter und benötigt auch im Leerlauf weniger Energie. Auf dem von uns verwendeten AM5-Mainboard Asus TUF Gaming X670E-Plus schluckte der Ryzen 7 9700X 38 Watt und damit 8 Watt weniger als der Ryzen 7 7700.

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AMD lässt sich den Zen-5-Achtkerner mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 399 Euro teuer bezahlen. Der Ryzen 7 9700X kostet somit rund 100 Euro mehr, als der Ryzen 7 7700 derzeit im Handel kostet, bietet aber nur bei Singlethreading-lastigen Anwendungen signifikante Performancevorteile gegenüber dem Vorgänger.

Einen umfangreichen Test der Ryzen 9000 inklusive ausführlicher Analyse der Zen-5-Architektur folgt, sobald wir die übrigen Modelle erhalten und durchgemessen haben.

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