AMD Ryzen 7000U/H: Neue RDNA3-Grafik für die nächsten Notebook-Prozessoren

"Phoenix Point" heißt AMDs nächste Prozessorgeneration für Notebooks. Mit einer RDNA3-GPU und 4-Nanometer-Technik geht es Schlag auf Schlag.

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(Bild: c't)

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AMD stellt im Jahr 2023 Kombiprozessoren mit neuen CPU-Kernen und neuer GPU vor: Phoenix Point – oder abgekürzt Phoenix – heißt die nächste Generation, die als Ryzen 7000U und Ryzen 7000H in Notebooks gelangen wird. Sie kombiniert eine Zen-4-CPU mit einer modernen RDNA3-Grafikeinheit, wie AMD im Rahmen des Financial Analyst Day bestätigte.

Der RDNA2-GPU in den aktuellen Ryzen 6000U/H (Rembrandt) wird damit nicht das gleiche Schicksal zuteil wie dem jüngsten Ableger der GCN-Architektur alias Vega, die drei Jahre lang in allen Kombiprozessoren von AMD saß, von der Ryzen-2000U/H-Generation bis hin zu den Ryzen 5000U/H von 2021.

AMD lässt die Phoenix-Prozessoren vom Chipauftragsfertiger TSMC mit 4-Nanometer-Strukturen produzieren. Fertigungsseitig haben sie verglichen mit den Desktop-Ryzen-7000 somit einen kleinen Vorteil, da letztere noch auf den etwas schlechteren 5-nm-Prozess setzen. TSMC bezeichnet den N4-Prozess als verbesserte N5-Version, nicht aber als vollständigen Generationssprung.

Eine Ausnahme sprach AMD auf dem eigenen Financial Analyst Day nicht an: Ryzen 7000HX alias Dragon Range für High-End-Notebooks. Die Prozessorbaureihe verwendet andere Chips als die kleinen Brüder, eventuell Mobilableger der Desktop-CPUs Raphael mit vielen Zen-4-Kernen und Mini-RDNA2-GPU.

RDNA3 bleibt in Kombiprozessoren wieder für mindestens zwei Jahre das Maß der Dinge: Die Zen-5-Generation Strix Point – mutmaßlich in Form von Ryzen 8000U und Ryzen 8000H – bekommt eine verbesserte Version, die AMD RDNA3+ nennt, setzt den Wechsel auf RDNA4 aber aus. Die Desktop-Modelle mit Zen-5-Technik heißen derweil Granite Ridge.

Auf einen Fertigungsprozess lässt sich AMD bei Strix Point und Granite Ridge noch nicht festnageln. Generell will die Firma bei der Zen-5-Generation auf 4- und 3-nm-Technik von TSMC setzen.

AMDs CPU-Roadmaps für Notebooks und Desktop-PCs (2 Bilder)

Bei Notebooks stehen in den nächsten zwei Jahren Phoenix Point und Strix Point an. Beide Generationen verwenden eine GPU auf RDNA3-Basis.
(Bild: AMD)

Ab der 7000er-Generation bringt AMD in seinen Notebook-Prozessoren eine KI-Engine unter, AIE genannt, die von der zugekauften Firma Xilinx stammt. Diese Kerne führen bereits trainierte KI-Netze aus (Inferenz), wobei AMD noch keinen Anwendungszweck für die KI-Engines in Notebooks nennt.

Offen bleibt zudem, ob Phoenix Point wie seine Vorgänger noch ein monolithisches Die verwendet. Bei der Grafikarchitektur RDNA3 legt AMD den Fokus auf eine Aufteilung in verschiedene Chiplets, ebenso betont die Firma bei Serverprozessoren die Möglichkeit, Xilinx-Logikblöcke per Chiplets andocken zu können. Ein Chiplet-Aufbau wäre in Zukunft daher auch bei Notebooks nicht auszuschließen.

(mma)