AMD Ryzen Pro 6000U/H: Zen-3+-CPUs für Business-Notebooks und Mobil-Workstations
Die Mobil-CPUs für professionelle Nutzer sollen effizienter rechnen und mehr Grafikleistung bieten. Zudem baut AMD Microsofts Sicherheitscontroller Pluton ein.
AMD erweitert sein Angebot an Mobilprozessoren um insgesamt zwölf CPUs für den professionellen Einsatz. Dazu gehören acht Sechs- und Achtkerner der Serie Ryzen Pro 6000U/H mit Zen-3+-Architektur, drei Ryzen-Pro-5000U-CPUs mit vier, sechs und acht Kernen der Vorgängergeneration sowie der exklusiv für das Lenovo ThinkPad Z13 entworfene Ryzen 7 Pro 6860Z.
Die Ryzen Pro 6000U/H sind eng verwandt mit den zum Jahresbeginn vorgestellten Consumer-Mobilchips Ryzen 6000U/H. Sie verwenden die Zen-3+-Architektur, die im Vergleich zu Zen 3 dank 6-Nanometer-Fertigung eine bessere Effizienz bietet und zusätzliche Energiesparfunktionen enthält. In der Praxis soll das die Akkulaufzeiten verlängern. AMD verspricht für ein Notebook mit Ryzen 7 Pro 6850U und 76-Wh-Akku bis zu 29 Stunden beim Abspielen eines Videos.
Starke integrierte Grafik
Der Performance-Zuwachs bei den Prozessorkernen fällt zu den Vorgängern bei gleichem thermischen Budget mit rund zehn Prozent überschaubar aus. Der Fokus liegt stattdessen bei der integrierten Radeon-Grafik, die mit dem Wechsel von der GCN-Architektur (alias Vega) auf RDNA 2 deutlich zulegt. Statt bisher aus acht besteht die stärkste GPU Radeon 680M aus zwölf Compute Units (768 vs. 512 Shader-Kerne).
Dank höherer Taktfrequenz von bis zu 3,3 statt 2,0 GHz Takt sowie neuerer RDNA-2-Architektur arbeitet jeder einzelne Shader-Kern dabei schneller als noch bei der Vorgängergeneration. Hersteller können wahlweise DDR5-4800-Riegel an den Prozessor koppeln oder schnellere LPDDR5-6400-Speicherbausteine fest verlöten.
AMD unterteilt die Ryzen Pro 6000 in zwei unterschiedliche Kategorien. Die Ryzen Pro 6000H(S) mit 35 und 45 Watt Thermal Design Power (TDP) eignen sich für Kreative, die etwa Videos bearbeiten, sowie für mobile Workstations, die für CAD-Anwendungen zertifizierte Treiber erfordern. Die U-Serie mit 28 Watt TDP hat AMD für flache und leichte Business-Notebooks entwickelt. Eng verwandt mit der U-Klasse ist der Ryzen 7 Pro 6860Z, der exklusiv für Lenovo aufgelegt wird. Der Achtkerner sitzt im 1,4 Kilogramm leichten 13-Zoll-Notebook ThinkPad Z13, das zum Teil aus Recycling-Materialen besteht. Genauere Angaben zu Taktfrequenzen und TDP haben weder AMD noch Lenovo veröffentlicht.
Mehr Sicherheit durch Pluton
Die Ryzen Pro 6000 enthalten den Sicherheits-Controller Microsoft Pluton, der mithilfe einer sogenannten Root-of-Trust bestehend aus kryptografischen Schlüsseln Business-Notebooks gegen Manipulationen und Angriffe absichern soll. Die Integrität des Controllers und seiner Firmware sollen Azure-Server prüfen können, was Microsoft "Chip-to-Cloud-Security" nennt. Zudem hat AMD einen neuen Management-Prozessor in die Ryzen-CPUs integriert, mit denen Admins die Geräte besser aus der Ferne warten können.
Für den unteren Preisbereich gibt es drei weitere Modelle der bereits erhältlichen Ryzen-Pro-5000-Serie, die mit einem Taktplus von 100 MHz erscheinen und für günstige Notebooks sowie kleine Unternehmen gedacht sind. Diese Modelle laufen aber mit der bisherigen Zen-3-Technik in 7 Nanometern vom Band und haben auch nicht die stärkere GPU sowie die neuen Sicherheitsfunktionen. Statt PCI Express 4.0 beherrschen die 5000er-Prozessoren nur PCIe 3.0, zudem ist der kompatible DDR4- beziehungsweise LPDDR4X-4266-Speicher langsamer.
Ryzen Pro 6000U/H (33 Bilder)
Notebooks und mobile Workstations mit den schnelleren Ryzen Pro 5000U und 6000U/H sollen in den kommenden Wochen und Monaten in den Handel kommen. Hauptpartner von AMD sind dabei HP und Lenovo, die vier beziehungsweise sechs Notebook-Serien mit diesen CPUs ausrüsten. Der Chiphersteller verspricht, die Prozessoren mindestens für 24 Monate anzubieten.
Mobile Business-Prozessoren von AMD | |||||
CPU | Kerne / Threads | Takt / Turbo | L3-Cache | GPU / Compute Units | TDP |
Ryzen Pro 6000U/H, Zen 3+, 6 nm | |||||
Ryzen 9 Pro 6950H | 8 / 16 | 3,3 / 4,9 GHz | 16 MByte | Radeon 680M / 12 | 45 W |
Ryzen 9 Pro 6950HS | 8 / 16 | 3,3 / 4,9 GHz | 16 MByte | Radeon 680M / 12 | 35 W |
Ryzen 7 Pro 6850H | 8 / 16 | 3,2 / 4,7 GHz | 16 MByte | Radeon 680M / 12 | 45 W |
Ryzen 7 Pro 6850HS | 8 / 16 | 3,2 / 4,7 GHz | 16 MByte | Radeon 680M / 12 | 35 W |
Ryzen 5 Pro 6650H | 6 / 12 | 3,3 / 4,5 GHz | 16 MByte | Radeon 660M / 6 | 45 W |
Ryzen 5 Pro 6650HS | 6 / 12 | 3,3 / 4,5 GHz | 16 MByte | Radeon 660M / 6 | 35 W |
Ryzen 7 Pro 6850U | 8 / 16 | 2,7 / 4,7 GHz | 16 MByte | Radeon 680M / 12 | 28 W (15 - 30 W) |
Ryzen 5 Pro 6650U | 6 / 12 | 2,9 / 4,5 GHz | 16 MByte | Radeon 660M / 6 | 28 W (15 - 30 W) |
Ryzen Pro 5000U, Zen 3, 7 nm | |||||
Ryzen 7 Pro 5875U | 8 / 16 | 2,0 / 4,5 GHz | 16 MByte | Radeon / 8 | 15 W (10 - 25 W) |
Ryzen 5 Pro 5675U | 6 / 12 | 2,3 / 4,3 GHz | 16 MByte | Radeon / 7 | 15 W (10 - 25 W) |
Ryzen 3 Pro 5475U | 4 / 8 | 2,7 / 4,1 GHz | 8 MByte | Radeon / 6 | 15 W (10 - 25 W) |
(chh)