AMD stellt den Athlon MP 2600+ vor

AMD erweitert seine Athlon-MP-Familie für Dual-Prozessor-Systeme um ein neues Topmodell mit dem QuantiSpeed-Rating 2600+.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 69 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

AMD erweitert seine Athlon-MP-Familie für Dual-Prozessor-Systeme um ein neues Topmodell mit dem QuantiSpeed-Rating 2600+. Die neue CPU läuft mit einer internen Taktfrequenz von 2,133 GHz und einem Frontside-Bustakt von 133 MHz, was AMD als FSB266 bezeichnet.

Für den AMD Athlon MP 2600+ nennt der Hersteller einen 1000-Stück-OEM-Preis von 273 US-Dollar, das sind rund 20 Prozent mehr als für das Vorgängermodell MP 2400+. Da die offizielle Preisliste für Athlon-XP-Prozessoren sich seit dem vergangenen November nicht verändert hat, ist der Multiprozessor-taugliche Athlon MP 2600+ nun 23 US-Dollar billiger als der gleich schnelle Athlon XP 2600+ mit FSB266. Letzterer läuft nicht in Dual-Systemen, solange man ihn nicht in Heimarbeit modifiziert.

Eine lange Reihe von Launch-Partnern will Server und Workstations mit dem neuesten AMD-Topmodell herausbringen. Nach Angaben des US-Marktforschungsunternehmens Mercury Research hielt AMD mit rund 100.000 verkauften MP-Athlons im letzten Quartal etwa 5 Prozent des x86-Servermarktes. Intel will allerdings in diesem Jahr mindestens 5 Millionen Xeons verkaufen und hat gleichzeitig noch die in kompakten 1-HE-Rackservern und Blade-Servern beliebten Pentium-III-S-Prozessoren mit bis zu 1,4 GHz Taktfrequenz im Angebot.

Für den Athlon MP gibt es mit dem über ein Jahr alten AMD-760MPX nur einen konkurrenzfähigen Chipsatz, der lediglich einen PCI-Bus ansteuert. Außer Tyan stellt kein anderer Hersteller Mainboards her, die explizit auf professionelle Rackserver zielen (Onboard-Grafik, -Dual-LAN, -SCSI, geneigte DIMM-Slots, IPMI-Option). Dennoch wird der Athlon MP wegen seiner hohen Rechenleistungen gerne und erfolgreich in Cluster-Superrechnern eingesetzt.

Allerdings stellt AMD seinen Server-Kunden nur begrenzte Aufrüstmöglichkeiten mit schnelleren und ähnlich preiswerten 32-Bit-Prozessoren in Aussicht. Der auch im neuen Athlon MP verwendete Thouroughbred-B-Kern (Model 8, CPUID 681) lässt sich offenbar nicht so leicht auf hohe Taktzahlen bringen, sodass AMD zur Leistungssteigerung der Athlon-XP-Prozessoren den schnelleren Frontside-Bus FSB333 eingeführt hat. Damit sind manche 2600-er, der 2700+ und der bisher kaum verfügbare 2800+ ausgestattet. Doch weil ein Multiprozessor-Chipsatz für FSB333 und DDR333-/PC2700-Speicher nicht in Sicht ist, wird es wohl keinen FSB333-Athlon für den Dual-Einsatz geben.

Von dem kommende Woche erwarteten Athlon XP mit Barton-Kern und 512 KByte L2-Cache soll es laut offizieller Roadmap auch eine MP-Version geben, die dann offenbar mit FSB266 läuft. Immerhin verspricht der größere Cache gerade bei SMP-Anwendungen mehr Rechenpower. Wesentlich höhere Leistungen versprechen erst die Opterons; doch Dual-Opteron-Rackserver werden zumindest anfangs deutlich teurer sein als die bisherigen Dual-Athlon-Rechner. Dafür bieten sie die Option, mit 64-Bit-Code bestimmte Rechenaufgaben extrem zu beschleunigen und wesentlich größere RAM-Kapazitäten zu nutzen.

Leider hat AMD es noch nicht geschafft, eine aktuelle Version des Datenblatts Nr. 25722 auf der zugehörigen Webseite bereitzustellen; die bisherige Revision C reicht nur bis zum Athlon MP 2400+. Übrigens hat AMD auch vom Athlon XP bisher nur Datenblätter bis zur 2700+-Version veröffentlicht (Nr. 25175 Revision F), obwohl der Athlon XP 2800+ vor nunmehr vier Monaten angekündigt wurde. (ciw)