ARD und ZDF wollen ihren Streaming-Code als Open Source anbieten
ARD und ZDF wollen den Code fĂĽr ihre Streaming-Mediatheken auf eine gemeinsame Basis stellen. Teile davon sollen zudem frei verfĂĽgbar werden.
Die Streaming-Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Rundunfkanstalten ARD und ZDF wachsen auch technisch zusammen: Die Sender wollen ein gemeinsames "Streaming OS" entwickeln, teilten sie am Montag mit. Der Code soll im Rahmen "einer der größten Open Source-Initiativen in Deutschland" zudem öffentlich verfügbar gemacht werden.
Auch Mitbewerber sollen den Code des Streaming OS so verwenden können, kommentiert ARD-Vorsitzender Kai Gniffke die Initiative. Er kann sich ein anbieterübergreifendes deutsches Streaming-Netzwerk vorstellen. "Wenn sich andere Institutionen – das können auch Medienhäuser, die mit uns mit Wettbewerb stehen, sein – an der Software bedienen, dann kann man sich das auch als den Nukleus für eine große deutschsprachige Plattform vorstellen."
Mit dem gemeinsamen technischen Unterbau wollen ARD- und ZDF-Mediatheken auch die Nutzerdaten übergreifend verwalten. Unklar ist derweil noch, welche Teile von Streaming OS öffentlich verfügbar gemacht werden. Die gemeinsame Streaming-Software der Rundfunkanstalten soll neben dem Streaming-Player an sich auch das Login-System, Code für Empfehlungen und den "Kern des Designsystems" bündeln. Damit stellen ARD und ZDF ihre Mediatheken auch auf eine gemeinsame technische Basis, nachdem sie in den vergangenen Jahren inhaltlich bereits zusammengewachsen sind.
"Geben der Gesellschaft etwas zurĂĽck"
Neben privaten Anbietern können nach Vorstellung der Rundfunkanstalten auch Bildungsinstitutionen vom geplanten Open-Source-Code der Rundfunkanstalten profitieren. "Damit geben wir der Gesellschaft etwas zurück, wofür sie uns auch bezahlt hat", kommentiert ZDF-Intendant Norbert Himmler das Vorhaben. Auch Zusammenarbeit mit europäischen Partnern ist laut einer Mitteilung vorstellbar.
FĂĽr das Streaming OS bauen ARD und ZDF ein gemeinsames BĂĽro auf, wo das Projekt gesteuert werden soll. Die technische Entwicklung der Betrieb soll in einer kommerziellen Tochterfirma stattfinden, die unter Leitung der ARD gegrĂĽndet wird. Streaming OS soll im FrĂĽhjahr 2025 bereit sein, hoffen die Rundfunkanstalten.
(dahe)