ATI ergattert Lizenz für Pentium-M-Chipsätze
Als einziger Intel-Konkurrent hat der Grafikchip-Spezialist ATI nun eine Lizenz zur Herstellung von grafikfähigen Chipsätzen für den neuen Mobilprozessor Pentium M in der Tasche.
Als einziger Intel-Konkurrent hat der Grafikchip-Spezialist ATI nun eine Lizenz zur Herstellung von grafikfähigen Chipsätzen für den neuen Mobilprozessor Pentium M (Codename Banias) in der Tasche.
Notebooks mit dem ATI-Chipsatz dürften allerdings wohl nicht unter der von Intel intensiv beworbenen Centrino-Flagge ("Kabel ab!") segeln: Das Centrino-Herzchen bekommen nur Produkte aufgeklebt, in denen außer dem Pentium M auch der Chipsatz und der WLAN-Chip von Intel stammen. So will sich der Weltmarktführer die Pole-Position sichern.
Auch bei der Lizenzierung anderer Techniken zeigt sich Intel verschlossen. So kündigten auf der CeBIT weder ALi noch ATI oder SiS Pentium-4-Chipsätze für den kommenden Frontside-Bus FSB800 an. Nur VIA zeigte ein paar PowerPoint-Folien, auf denen etwas in diese Richtung angedeutet wurde -- aber der ehemalige Intel-Kollege und heutige VIA-Chef Wen Chi Chen trifft Intels Anwälte ja ohnehin regelmäßig vor Gericht. ALi sprach lieber vorsichtig vom FSB533+ und zeigt sich zuverlässig, bis spätestens zum Herbst auch FSB800-Produkte offiziell liefern zu dürfen.
Intels Hartleibigkeit in Bezug auf Lizenzen nährt Spekulationen darüber, weshalb ausgerechnet ATI die Bewilligung für grafikfähige Pentium-M-Chipsätze bekam. Immerhin ist ATI nach eigenen Angaben Marktführer bei den Grafiklösungen für Notebooks. Intel hält -- wegen seines riesigen Marktanteils bei Firmenrechnern und der darin häufig eingesetzten grafiktauglichen Chipsätze -- diese Position bei den Desktops. Wahrscheinlich liegt der Grund für die Lizenzvergabe an ATI bei den umfangreichen Cross-Licensing-Verträgen, die ATI und Intel im Januar 2001 unterzeichneten. Offenbar hält ATI Patente auf Verfahren, die auch in Intel-Produkten zum Einsatz kommen. (ciw)