Abgas-Skandal: Razzia in der Audi-Zentrale
In Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen wurden Räume des Konzerns durchsucht. Hintergrund sind die Abgasmanipulationen an Dieselautos in den USA.
Die Staatsanwaltschaft München hat Räume in der Audi-Zentrale in Ingolstadt durchsucht. Ein Unternehmenssprecher sagte, die Durchsuchung habe kurz vor der Jahrespressekonferenz mit Audi-Chef Rupert Stadler begonnen.
Konzernsprecher Toni Melfi sagte auf der Pressekonferenz, sein Unternehmen werde voll mit den Behörden kooperieren. Die Untersuchungen würden geleitet von den Staatsanwaltschaften München und Neckarsulm. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II war am Vormittag laut dpa zunächst nicht erreichbar.
Audi hatte in den USA Diesel-Autos mit illegaler Software verkauft, die niedrigere Abgaswerte angibt. Schon unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe in den USA hatte die bayerische Justiz ein Prüfverfahren eingeleitet.
Durchsuchungen an weiteren Standorten
Außer Büros am Stammwerk Ingolstadt habe es auch Durchsuchungen in Standorten in Baden-Württemberg und Niedersachsen gegeben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Der Anfangsverdacht richte sich nicht gegen einzelne Audi-Manager, die Ermittlungen liefen gegen unbekannt.
Die mutmaßlichen Straftaten stünden ausschließlich im Zusammenhang mit den Audi-Aktivitäten in den USA, heißt es weiter in dem Bericht. Audi-Ingenieure sollen die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen für die USA ähnlich manipuliert haben wie ihre VW-Kollegen. Die Audi-Geschäfte in Europa seien nicht davon betroffen.
Update 15.3.2017, 15.05 Uhr: Ermittler haben am Mittwoch auch einen Standort am Volkswagen-Stammsitz Wolfsburg durchsucht. Dies sagte ein Sprecher des VW-Konzerns.
Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)
(Bild: EPA
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(anw)