Abgas-Skandal: Volkswagen zahlte US-Geschädigten 9,5 Milliarden US-Dollar

Die US-Handelsbehörde FTC hat zusammengerechnet, wie viel Geld Volkswagen für seine schmutzigen Diesel in den USA zahlen musste.

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Abgas-Skandal: Volkswagen zahlte US-Geschädigten 9,5 Milliarden US-Dollar

"Sauberen Diesel" versprach Volkswagen in einem TV-Werbespot.

(Bild: Volkswagen / FTC)

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Volkswagen hat den USA Käufern, die der Konzern durch die Kampagne "Clean Diesel" verschaukelt hat, insgesamt 9,5 Milliarden US-Dollar Entschädigung gezahlt. Das geht aus einem Abschlussbericht der US-amerikanischen Handelsbehörde Federal Trade Commission, die auch für den Verbraucherschutz zuständig ist, für ein US-Bundesgericht hervor.

Volkswagens Werbung für seine Autos in den USA beruhte auf den Behauptungen, sie seien emissionsarm, umweltfreundlich, erfüllten die Emissionsstandards und hätten dauerhaft einen hohen Wiederverkaufswert. Tatsächlich aber wurden die Autos mit illegalen Emissionsminderungsvorrichtungen ausgestattet, um hohe Emissionen während offizieller Tests zu verschleiern, hatte die FTC im März 2016 vor Gericht vorgebracht.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
)

In der Folge wurde ein Verbraucherschutzprogramm aufgelegt, damit Käufer und Leasingnehmer von mehr als 550.000 VW- und Audi-Fahrzeugen entschädigt werden. Gut 86 Prozent der Teilnehmer des Programms sollen sich laut FTC-Mitteilung dafür entschieden haben, ihr Auto gegen eine Entschädigung zurückzugeben. Dabei wurde nicht allein der Wert des Fahrzeugs ersetzt, sondern unter anderem der Zeitaufwand für den Kauf neuer Autos entschädigt. Alternativ konnten die Betroffenen ihr Auto auf Kosten von Volkswagen so aufrüsten lassen, dass sie die Luftreinhaltevorschriften einhalten.

(anw)