AirPods-Pro-Besitzer klagen über Geruchsbelästigung
Die Drahtlos-Stöpsel können nach Lösemitteln oder Kunststoff riechen – und übertragen dies womöglich auch auf die Ohren. Apple hat noch keine Lösung.
AirPods Pro: Beliebt, aber manchmal müffelnd.
(Bild: Apple)
Käufer der bei Apple 280 Euro teuren AirPods Pro klagen über eine Geruchsbelästigung durch die komplett drahtlosen Ohrstöpsel, die auch nach Wochen nicht verschwindet. Ein entsprechender Thread in Apples offiziellem Supportforum ist mitterlweile auf fünf Seiten angeschwollen. Die ANC-fähigen Geräte riechen süßlich ("Fruchtnote") nach Lösemitteln oder ausdampfendem Kunststoff. "Dieser Geruch ist sogar auf die Ohren übergegangen", schreibt ein Leser von Mac & i zu dem Problem. Auch ein "Lüften" scheint nichts zu bringen, der Geruch ist penetrant.
Müffelt in Fruchtnote
Auch mehrere AirPods-Pro-Modelle in der Redaktion müffeln wahrnehmbar, wie es die Apple-User beschreiben. Dabei scheint es allerdings Unterschiede zu geben. Ein direkt zum Verkaufsstart gekauftes Pärchen roch nicht beziehungsweise kaum, die aufgrund eines Defekts ausgetauschten Ersatzstöpsel dann allerdings doch. Es gibt jedoch Berichte, dass auch schon vor zwei Monaten erworbene Modelle durch ihren Geruch belästigen.
Es gibt unterschiedliche Erklärversuche, woher das Ausdampfen stammt. Einige Nutzer vermuten die Quelle im drahtlosen Ladecase, das Apple mitliefert – von dort übertrage sich der Gestank. Allerdings müffelt eine in der Redaktion vorhandene Hülle überhaupt nicht, die Stöpsel hingegen schon. Der Gerucht scheint weiterhin eher vom Körper der AirPods Pro auszugehen als von den Silikonspitzen, die Apple in mehreren Größen mitliefert.
In engem Hautkontakt
Auf eine Anfrage von Mac & i zu der Problematik reagierte Apple zunächst nicht. Nutzer äußerten die Befürchtung, dass der Geruch gesundheitsgefährdend sein könnte – vor allem auch deshalb, weil die Stöpsel bei Benutzung in direktem Hautkontakt stehen. Die AirPods Pro sind zudem in In-Ear-Bauform ausgeführt, die den Ohrkanal abdichtet. Zu allergischen Reaktionen kam es offenbar aber noch nicht.
Eine Lösung für das Problem ist noch nicht vorhanden – Betroffene können nur versuchen, ihre AirPods Pro zurückzugeben oder umzutauschen. Bei letzterem Vorgehen ist allerdings nicht gesagt, ob die Austauschmodelle nicht wieder müffeln. Die AirPods Pro verkaufen sich Analyseberichten zufolge hervorragend und sind auch häufig nur nach Vorbestellung zu haben. Zuvor hatte es schon Nutzerberichte zu Hardwarefehlern bei der ANC-Funktion gegeben, zudem sah sich Apple zur Zurückziehung einer AirPods-Pro-Firmware genötigt, die Bugs enthielt. (bsc)
