AirTag überführt Grabräuber

In Houston hatte eine Familie genug davon, dass von einem Grab regelmäßig teure Vasen entwendet wurden. Abhilfe schaffte ein Bluetooth-Tracker von Apple.

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Friedhofskreuz mit AirTag

Friedhofskreuz mit AirTag (Symbolbild).

(Bild: dpa, Christian Charisius / Apple / Montage Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Apples AirTags dienen Nutzern inzwischen nicht nur dazu, verlorenes Gepäck zu tracken, Drogendealer dingfest zu machen oder wertvolle Kameraausrüstung zurückzubekommen: Auch auf dem Friedhof wurden nun die kleinen Bluetooth- und Ultra-Wideband-Tracker eingesetzt. Auch hier ging es darum, Diebstahl zu vermeiden, beziehungsweise die Täter zu entlarven.

Eine Familie aus Houston in Texas hatte darunter zu leiden, dass von ihrer Grabanlage immer wieder wertvolle Vasen entwendet worden waren, wie das Regionalportal Click2Houston berichtet. Das Phänomen betraf das gesamte Friedhofsgelände: 100 Stück der jeweils 600 US-Dollar teuren Blumenhalter aus Bronze sollen laut der örtlichen Polizei entwendet worden sein, mit einem Gesamtschaden von über 60.000 Dollar. Die Familien kaufte die Vasen stets neu. "Es ist sehr frustrierend, dies immer wieder tun zu müssen", sagte Tony Velazquez, der erfahren musste, dass das Grab seines Onkels im Restwood Memorial Park im Stadtteil Clute ausgeraubt worden war.

Velazquez wollte sich das nicht länger gefallen lassen. Daher setzte er einen Apple-Tracker ein. Diesmal waren die Diebe zwar so nett, die Blumen aus der Vase zu nehmen und sie in das leere Loch zu stellen. Was sie allerdings nicht wussten, war, dass an der Vase ein Apple AirTag angebracht war, der den Ermittlern helfen würde, die Vase und Dutzende weitere in 45 Minuten Entfernung aufzuspüren. Das Opfer gab den Apple-ID-Account mit Zugriff auf die "Wo ist?"-App an die Strafverfolger weiter.

Dank der Tracking-Infos konnte die Polizei von Clute ein Haus finden, das sich in Brazoria befand. Dort wurden dann Verdächtige festgenommen. Drei Personen sollen für die Diebstähle verantwortlich sein, wobei sie nur relativ wenig erfolgreich waren, diese zu Geld zu machen. "Sie hatten sogar versucht, die gesamten Vasen zu einem Schrottplatz zu bringen, was sie zum Glück ablehnten", sagte Clute-Polizeichef James Fitch. Nun droht den Dieben eine Anklage, auf die Gefängnis steht.

Das Problem gibt es nicht nur in Houston. Die hohen Preise, die für Bronze gezahlt werden, haben dazu geführt, dass es immer wieder zu Diebstählen solcher Vasen in den USA kommt. Manche Friedhöfe erwägen inzwischen, Wachdienste einzusetzen oder die Friedhöfe zumindest nachts zu schließen. Alternativ können ja mehr AirTags angebracht werden – wobei diese mittlerweile über verschärfte Anti-Stalking-Funktionen verfügen, die Diebe recht leicht warnen.

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(bsc)