Airbus-Beschäftigte bis Ende 2030 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt

Der Flugzeughersteller und die IG Metall haben sich auf ein umfangreiches Paket zur Beschäftigungs- und Standortsicherung geeinigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

Airbus-Beschäftigte traten im Dezember 2021 in Warnstreiks.

(Bild: IG Metall / Peter Bisping)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die Beschäftigten in der zivilen Flugzeugfertigung bei Airbus sind bis Ende 2030 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Diese Vereinbarung ist Teil eines umfangreichen Paketes zur Beschäftigungs- und Standortsicherung, auf das sich Airbus und die IG Metall am Dienstagmorgen nach rund 18-stündigen Verhandlungen in Hamburg geeinigt haben.

Das Paket sieht auch den Erhalt und die Weiterentwicklung der einzelnen Standorte in Deutschland bis Ende 2030 vor, wie beide Seiten erklärten. Vorangegangen waren rund zehnmonatige Auseinandersetzungen mit mehreren Warnstreikserien und insgesamt sieben Verhandlungsrunden.

Auch zu dem besonders umstrittenen Thema der von Airbus geplanten Abspaltung der Teilefertigung bei der Tochter Premium Aerotec in Augsburg und Varel haben sich Airbus und IG Metall auf einen Kompromiss geeinigt. Danach soll eine Investorenlösung nur möglich sein, wenn die IG Metall zustimmt. Sollte kein Investor gefunden werden, würde die Teilefertigung bei Airbus verbleiben und spätestens 2025 in die geplante neue Tochter für die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen übergeführt.

Das geplante neue Tochterunternehmen, intern "ASA" genannt, betrifft die Airbus-Werke Stade, Teile des Standorts Hamburg sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit drei der vier Augsburger Werke sowie den Standorten Bremen und Nordenham.

Die IG Metall hatte nach fünf Verhandlungsrunden im Dezember vorigen Jahres zu Warnstreiks aufgerufen. Daran hatten sich nach Gewerkschaftsangaben 21.000 Airbus-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen beteiligt. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen hatte es keine Kundgebungen oder andere Aktionen an den Standorten gegeben. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blieben aus Protest gegen die Neustrukturierung des Konzerns zu Hause.

(anw)