Allrounder mit viel Brennweite: Objektiv Canon RF 24-240mm F4-6.3 IS USM für Canon EOS R

Seite 2: Messwerte, Bildqualität und Fazit

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Licht und Schatten: Bei kürzester Brennweite liefert das Objektiv zentral seine Bestleistung. Die Randbereiche bleiben allerdings mehr als deutlich zurück.

Ein Überflieger ist das 1000-Euro-Objektiv nicht und gerade im Weitwinkelbereich schwankt seine Leistung über den Bildbereich enorm. So liefert es hier zwischen f/5.6 und f/8.0 zentral mit gut 2000 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh) zwar seine Bestleistung ab, die Randbereiche bleiben allerdings um mehr als 30 Prozent dahinter zurück. Selbst bei 240 Millimetern liefert das Zehnfachzoom eine durchweg ausgewogenere Leistung, wenn auch Spitzenwerte wie 2000 Lp/Bh nicht mehr erreicht werden.

Ausschnitt aus der c't Testszene bei ISO 100 und f/8.0:
links: 24 mm
Mitte: 70 mm
rechts: 240 mm

Unsere Testaufnahmen bestätigen die durchwachsenen Messergebnisse. Es fehlt über die verschiedenen Brennweitenstufen hinweg an Brillanz durch Mikrokontraste – ganz besonders am langen Ende. Die Bildwirkung ist dadurch weniger plastisch, sondern eher flau. Damit ist das EOS-R-Objektiv allerdings kein Ausreißer nach unten. Auch Sony bietet ebenfalls ein Objektiv für seine spiegellosen Systemkameras an, das diesen Brennweitenbereich abdeckt. Bei mittlerer und langer Brennweite bleibt es ebenfalls sehr hinter dem Potenzial der A7-Kameras zurück. Noch dazu kämpft es mit Farbsäumen. Davon bleiben Canon-Fotografen wenigstens verschont.

➤ Mehr zum Thema: Im Test: 10-fach-Zoom Sony FE 24-240 mm f/3.5-6.3 OSS für E-Mount

Ausschnitt aus der c't Testszene (Randbereich) bei ISO 100 und f/8.0:
links: 24 mm
Mitte: 70 mm
rechts: 240 mm

Das Leistungspotenzial der EOS R schöpft das Canon RF 24-240mm F4-6.3 IS USM nicht aus. Wer bereit ist Kompromisse bei der Bildqualität einzugehen, gewinnt allerdings durch den großen Brennweitenspielraum an Flexibilität. Mit seinem Preis von weniger als 1000 Euro gehört es damit noch zu den günstigen Modellen.Das Gewicht von 750 Gramm passt auch noch gerade so, sodass sich das Objektiv durchaus als Immer-dabei-Kompromiss auf Reisen empfiehlt. Eine höherwertige Alternative mit zehnfachem Zoom gibt es derzeit für das R-Bajonett ohne Adapter nicht. Fotografen könnten sich lediglich behelfen, indem sie mehrere lichtstarke Zooms kombinieren. Das geht jedoch ordentlich aufs Geld und belastet das Reisegepäck signifikant.

(ssi)