Amazon kann USA Today für Kindle gewinnen

Mit dem Massenblatt USA Today hat der Amazon eine weitere große US-Zeitschrift für sein elektronisches Lesegerät Kindle gewinnen können.

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Von
  • Nico Jurran

Mit dem Massenblatt "USA Today" konnte der US-amerikanische Online-Einzelhändler Amazon eine weitere große US-Zeitung für sein elektronisches Lesegerät Kindle gewinnen können: Ab dem morgigen Montag sollen Einzelausgaben für 75 US-Cent für angeboten werden, während ein Abonnement monatlich 11,99 US-Dollar kostet. Mit diesem Abo-Preis liegt USA Today zwischen dem Kindle-Angebot für die New York Times (monatlich 13,99 US-Dollar) und der Washington Post (9,99 US-Dollar pro Monat). Allerdings erhält man auf dem E-Book-Reader die beiden letztgenannten Zeitschriften täglich frisch, während USA Today lediglich werktäglich auf dem Kindle erscheint.

Am 26. Dezember hatte Amazon seinen Kindle-Kunden bereits eine elektronische Ausgabe der USA Today zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt. Die ersten Reaktionen auf die E-Book-Fassung der Zeitschrift fielen jedoch gemischt aus: So lobten Kunden zwar die einfache Navigation, kritisierten jedoch an der Testausgabe, dass sie lediglich einige wenige Fotos enthielt und weder Diagramme noch (Sport-)Tabellen. Tatsächlich ist dies bei einer Zeitschrift, die sehr viel mit Diagrammen zu allen möglichen und unmöglichen Themen arbeitet, nur schwer vorstellbar, schließlich bietet der Schwarzweiß-Bildschirm des Kindle lediglich eine 6-Zoll-Bildschirmdiagonale bei einer Auflösung von 600 × 800 Bildpunkten, 167 ppi und nur vier Graustufen.

USA Today ist das 21. US-amerikanische und das 28. Printmedium insgesamt, das über den E-Book-Reader abrufbar ist. Einige Verleger, darunter die Macher der New York Times, überraschte der Erfolg des Kindle nach eigenen Angaben völlig. Das Gerät wurde in den vergangenen Wochen so stark nachgefragt, dass Amazon bereits Ende November mitteilte, dass man Bestellungen erst nach dem 24. Dezember erfüllen könne. Für den Hype hatte nach US-Medienangaben auch "Amerikas beste Hausfrau" Martha Stewart mit ihrer Erklärung gesorgt, das Wall Street Journal auf ihrem Kindle zu lesen (und sich nicht um Druckerschwärze-Flecken sorgen zu müssen). Auch die US-amerikanische Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey hatte das Gerät in ihrer Sendung als ihr "Lieblingsgadget" gelobt und damit für einen sprunghaften Anstieg der Suchanfragen bei Google gesorgt.

Sowohl Amazon als auch der Elektronikkonzern Sony haben für den deutschen Markt E-Book-Reader angekündigt, die ab 2009 erhältlich sein sollen. Unklar ist allerdings noch, ob Amazon hierzulande noch eine lokalierte Fassung der derzeit in den USA vertriebenen Kindle-Version anbieten wird oder gleich das Kindle 2.0. (nij)