Analyst warnt vor starkem Verkaufsrückgang beim iPad
Auf das Gesamtjahr 2015 gesehen könne Apple bis zu 30 Prozent weniger Tablets verkaufen, meint der üblicherweise gut informierte Investmentbanker Ming-Chi Kuo. Auch das geplante Riesen-iPad werde nur wenig helfen.
Aktuelle iPads: Allein im ersten Quartal rechnet Kuo mit einem Verkaufsrückgang von 52,7 Prozent.
(Bild: dpa, Jörg Carstensen)
Apples Absatzkrise beim iPad geht einem gut vernetzten Analysten zufolge in den kommenden Quartalen weiter: Wie Ming-Chi Kuo von der Investmentbank KGI Securities in einer Mitteilung an Kunden schreibt, rechnet er 2015 mit einem weiteren starken Rückgang bei den Verkäufen des Tablets.
Seinen Berechnungen und Gesprächen innerhalb der asiatischen Lieferkette zufolge werde Apple allein im Januar-Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahr 52,7 Prozent weniger Geräte absetzen – insgesamt nur noch 10,1 Millionen Stück. Im folgenden Quartal sei mit einem Rückgang von 30 bis 40 Prozent zu rechnen. Auf das Gesamtjahr gerechnet glaubt Kuo an einen Absatzrückgang von 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014. Insgesamt werde Apple Schwierigkeiten haben, 45 Millionen Stück des Tablets abzusetzen, so Kuo.
Der Analyst glaubt auch nicht, dass Apples neues "iPad Pro", von dem die Gerüchteküche seit Monaten spricht, die Absatzkrise beim iPad stoppen kann. Das Riesen-iPad, das angeblich eine Bildschirmdiagonale von bis zu 12,9 Zoll haben soll und in der ersten Jahreshälfte erscheinen könnte, werde die Verkäufe nicht kurzfristig steigern.
Sollte Kuo, der unter anderem Apples Spitzenquartal beim iPhone 6 korrekt vorhergesagt hatte, tatsächlich recht behalten, wäre dies der größte Absatzrückgang in der mittlerweile fünfjährigen Geschichte des iPad. Einziger Trost für Apple: Auch andere Tablet-Hersteller haben mittlerweile Probleme, ihre Geräte loszuwerden. Zudem ist Apple laut Zahlen von IDC weiter klarer Marktführer im Tabletgeschäft – und verkaufte im letzten Quartal mehr Geräte als die vier nächsten Verfolger zusammen. (bsc)
