Android Auto: Jetzt geht's los

35 Automarken wollen noch dieses Jahr Android Auto in ihre Neufahrzeuge bringen. Entgegen dem Namen läuft Android Auto aber nicht am Auto, sondern am Handy.

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Googler mit Android Auto Entwicklungsmodul

Das ist alles, was man für Tests von Android Auto braucht. Das Kraftfahrzeug ist optionales Beiwerk.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Auf der Google I/O 2014 wurde Android Auto erstmals öffentlich vorgestellt. Jetzt, knapp ein Jahr später, kommen Neufahrzeuge auf den Markt, in denen Android Auto genutzt werden kann. Die ersten Hyundais stehen schon bei US-Händlern. Auf der I/O parkten außerdem Audi, Chevrolet und VW jeweils ein Demo-Fahrzeug. Auch bei ihnen gibt es in den kommenden Wochen die ersten Kraftwagen mit Android Auto. Insgesamt haben 35 Automarken angekündigt, noch dieses Jahr loslegen zu wollen.

Bei Android Auto arbeiten Android-Smartphones und Bordelektronik zusammen. Das Handy wird über ein USB-Kabel mit dem Auto verbunden und nutzt einen dort eingebauten Bildschirm. Der Handy-Bildschirm deaktiviert sich, damit der Fahrer das Handy nicht benutzt. Darauf werden Apps gezeigt, die von der Open Automotive Alliance zertifiziert wurden. Zu Beginn sind das neben Google Maps vor allem Anwendungen aus den Bereichen Messaging und Telefonie, Musik und Hörbücher, sowie Sportligen.

Google I/O 2015

Auf seiner Hausmesse und Entwickerkonferenz zeigt Google einige spannende Neuerungen. Dazu gehört unter anderem die zukünftige Version seines Smartphone-Betriebssystems, als Android M eingeführt. Neues gibt es auch beispielsweise zu Google Photos und der VR-Pappbrille Cardboard

Für die Zertifizierung muss der Programmierer der App ein bestimmtes SDK verwenden und sich an die Designvorgaben halten. Der Zertifizierungsprozess selbst soll dann nur wenige Tage oder Wochen dauern. Ziel der Vorschriften ist vor allem die geringstmögliche Ablenkung des Fahrers.

System und Apps laufen ausschließlich auf dem Handy. Das Auto steuert das Interface bei: Bildschirm (mit oder ohne Touch), Mikrophon, Lautsprecher, und je nach Automarke Druckknöpfe, Drehknöpfe oder Berührelemente. Wenn das Fahrzeug GPS hat, stehen auch dessen Daten bereit. Und das Fahrzeug entscheidet, ob Android Auto ein Keyboard einblenden darf oder nicht. Aufwändigere Interaktionen sind nur im geparkten Wagen erwünscht.

Exklusivität gibt es für Android Auto übrigens keine. Die meisten, wenn nicht alle Anbieter werden auch iPhones mit Apples Carplay willkommen heißen. "Ich fahre auf Straßen, auf denen einige andere Lenker mit iPhones unterwegs sind", sagte Andrew Brenner, bei Google für Android Auto zuständig, "Auch sie sollen das Handy weglegen. In den USA werden 25 Prozent aller Unfälle von Fahrern verursacht, die ein Smartphone verwenden."

Die verschiedenen Automarken haben jeweils ihre eigenen Pläne, in welchen Fahrzeugen sie auf welchen Märkten die Smartphoneintegration zu welchem Preis anbieten. Google macht dafür keine Vorgaben. Mehrere Hersteller, darunter Audi und Mitsubishi, haben betont, dass sie ihre hauseigenen Unterhaltungs- und Kommunikationssysteme nicht aufgeben wollen. Diese können dann entweder parallel oder alternativ zum Smartphone verwendet werden.

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Audi geht modellweise vor und fügt ein Land nach dem anderen hinzu. Bei VW sollen bei jeder Modellerneuerung der Palette von Polo bis Passat alle Märkte in Nordamerika und Europa drankommen. Auch bei Skoda dürfte Android Auto nicht lange auf sich warten lassen. Chevrolet wiederum will 14 Modelle weltweit ausstatten. Hyundai hat mit der US-Version des Sonata begonnen.

Brenner wollte nicht verraten, wie sich Android Auto weiterentwickeln wird. Außer, dass die auf der I/O-Keynote angekündigte Offline-Navigation von Google Maps im Laufe des Jahres auch bei Android Auto Einzug halten wird. Und schon jetzt werden bestimmte Daten über Verkehrsbehinderungen von Waze in Google Maps übernommen. Diese Verzahnung wird sicher enger werden. (ds)