Angedrohtes Zwangsgeld: Telefónica gibt Gas beim LTE-Ausbau

O2 hat die letzte Frist der Bundesnetzagentur genutzt und bis Ende vergangener Woche 3070 neue LTE-Standorte ausgebaut. Damit gibt es wohl auch keine Strafe.

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Angedrohtes Zwangsgeld: Telefónica gibt Gas beim LTE-Ausbau

(Bild: Sunshine Studio / Shutterstock.com)

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Telefónica Deutschland hat eigenen Angaben zufolge seinen Rückstand beim LTE-Ausbau in der von der Bundesnetzagentur gesetzten Frist aufgeholt. Die zum gesetzten Zwischenziel fehlenden LTE-Standorte seien zum Ende der vergangenen Woche installiert worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Damit entgeht der Netzbetreiber wohl dem von der Regulierungsbehörde angedrohten Zwangsgeld.

Hintergrund sind die mit der Zuteilung der Mobilfunkfrequenzen aus der Auktion 2015 verbundenen Ausbauauflagen. Die Bundesnetzagentur hatte den Netzbetreibern auferlegt, bis Ende 2019 bundesweit 98 Prozent der Haushalte und je Bundesland 97 Prozent der Haushalte mit einer Mindestdatenrate von 50 MBit/s pro Antennensektor zu versorgen sowie Hauptverkehrswege auszubauen. Im Januar hatte die Regulierungsbehörde festgestellt, dass alle drei Netzbetreiber – Deutsche Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone – die Auflagen nicht vollständig erfüllt haben.

Die Netzbetreiber erhielten daher noch eine Frist bis Ende des Jahres. Dabei setzte die Bundesnetzagentur auch Meilensteine, bei deren Nichteinhaltung Zwangsgelder drohen. Während ein Meilenstein Ende September für alle drei Anbieter gilt, hatte Telefónica als Netzbetreiber mit dem größten Rückstand zusätzlich die Auflage bekommen, bis Ende Juni 40 Prozent der noch zur Erfüllung der Versorgungsauflage erforderlichen 7600 Standorte aufzubauen. Dieses Ziel hatte das Unternehmen verfehlt und dies mit Verzögerungen wegen der Coronavirus-Pandemie erklärt.

Die Bundesnetzagentur hatte daraufhin eine letzte Frist bis Ende Juli gesetzt und ein Zwangsgeld in Höhe von 600.000 Euro angedroht. Diese Nachfrist hat das Unternehmen nun offenbar genutzt. "Trotz dieser schwierigen Bedingungen ist es uns gelungen, in den vergangenen Wochen beim LTE-Ausbau die Schlagzahl massiv zu erhöhen", erklärte ein Sprecher. "In einer Woche bringen wir mehr als 250 neue LTE-Stationen ins Netz." Zum Ende der vergangenen Woche seien 3070 neue LTE-Stationen ans Netz gegangen und das Zwischenziel von 3040 damit erreicht. Auch die weiteren Etappen will Telefónica nun fristgerecht schaffen.

(vbr)