AnyDVD: Slysoft-Chef zu Geldstrafe verurteilt

Die AACS LA konnte vor einem Gericht in Antigua einen juristischen Erfolg erzielen. Die DVD-Kopiersoftware AnyDVD wird jedoch weiterhin vertrieben.

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Von
  • Sven Hansen

Die AACS License Administrator (AACS LA), eine von IBM, Intel, Microsoft, Panasonic, Sony, Toshiba, Walt Disney und Warner Brothers gegründete Initiative zum Schutz des Blu-ray-Kopierschutz AACS, kann einen juristischen Erfolg gegen Giancarlo Bettini verbuchen. Dessen Unternehmen verkauft das Kopierprogramm AnyDVD, ist dafür aber an seinem Stammsitz auf Antigua und Barbuda zivilrechtlich nicht zu belangen.

Die AACS LA strengte jedoch ein Strafverfahren gegen Bettini selbst auf Grundlage eines elf Jahre alten, bislang praktisch unbeachteten Gesetzes des Inselstaates an – und hatte damit tatsächlich Erfolg: Ein Gericht in St. John’s verurteilte Bettini zu einer Geldstrafe von 30.000 US-Dollar. Ihm wurde die Verletzung des in Antigua geltenden Copyright Act in sechs Fällen zur Last gelegt. Bettini hat gegen das Urteil Rechtsmittel eingelegt.

Die AACS-LA konnte erst kürzlich einen anderen Erfolg im Kampf gegen die Kopierprogramme für sich verbuchen: Ein New Yorker Bezirksgericht hatte ein US-weites Vertriebsverbot für die Kopier-Software DVDFab verhängt. In der Folge sperrten zahlreiche Domain-Registrare die Seiten, über die DVDFab erhältlich war. Ähnliches erhoffen sich die AACS-LA-Anwälte auch durch das Urteil im Fall Bettini. Es soll bewirken, dass mit Slysoft verbundene Unternehmen wie Bezahldienstleister die Geschäftsbeziehungen abbrechen. (sha)