Apple-Aktie: Schlechter Kurs zum Jahresende hat mehrere Gründe

Seit anderthalb Jahren standen die Apple-Papiere nicht mehr so niedrig. Ein Grund: das Börsenumfeld – ein anderer: die iPhone-14-Pro-Lieferprobleme.

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(Bild: Sukrita Rungroj/Shutterstock.com)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Apple-Aktionäre mussten im vierten Quartal 2022 leidensfähig sein. Die Aktie des iPhone-Herstellers befand sich in der letzten Jahreswoche stark im Negativterritorium: Mit einem Schlusskurs von 126,04 US-Dollar am 28. Dezember markierte der Konzern sogar den schlechtesten Wert seit Sommer 2021, hatte also ein 18-Monats-Tief zu verzeichnen.

Schon in den Wochen zuvor war eine Berg- und (vor allem) Talfahrt festzustellen: Aufgrund von massiven Problemen bei der Herstellung der aktuellen iPhone-Topmodelle 14 Pro und 14 Pro Max in der einzigen Fabrik im chinesischen Zhengzhou wegen Corona-Lockdowns und Arbeitnehmerprotesten – erst jetzt arbeiten wieder rund 200.000 Menschen dort – erlebten Aktionäre eine Zitterbörse an der NASDAQ. Mittlerweile sollen die Probleme zwar fast wieder behoben sein, doch nun hat eine Corona-Welle China erfasst, nachdem die KP in Peking fast alle Maßnahmen gelockert hatte.

Niemand weiß, ob Apple die verlorenen Kunden, die iPhone 14 Pro oder 14 Pro Max kaufen wollten, behalten wird – sie könnten aufgrund der verbesserten Liefersituation ja auch im Frühjahr 2023 zugreifen. Klar ist jedenfalls, dass das Quartalsergebnis schlechter ausfallen wird, als von Apple erhofft. Ob das bereits in den Kurs eingepreist ist, wird sich zeigen.

Hinzu kommt ein Stottern von Apples sonst so rund laufender Produktmaschine. Zahlreiche Überarbeitungen von Macs und anderen Geräten stehen noch aus, das letzte Quartal 2022 war zudem das erste seit dem Jahr 2000, in dem es keinen einzigen neuen Mac gab. Manche Neuprodukte waren eher unverständlich: So bietet etwa das überarbeitete iPad Pro M2 kaum neue Features. Das MacBook Pro M2 Pro / M2 Max wurde ebenso verschoben wir der lange erwartete Mac Pro mit Apple Silicon.

Momentan steht Apples Unternehmenswert bei 2,07 Billionen Dollar. Zu Hochzeiten kratzte der Konzern an der 3-Billionen-Marke. Der iPhone-Hersteller bleibt allerdings weiterhin das wertvollste börsengelistete Unternehmen weltweit – gefolgt von der Ölfirma Saudi Aramco und Microsoft. Und immerhin beruhigte sich Apples Börsenrutsch in den Anfangstagen von 2023 etwas: Am ersten Handelstag des Jahres ging es um 0,25 Prozent auf 129,93 Dollar nach oben.

[Update 03.01.23 10:26 Uhr:] Angaben zum Vergleichsbörsenwert korrigiert.

[Update 04.01.23 11:13 Uhr:] Apples Marktkapitalisierung (Börsenwert) ist am Dienstag zum Börsenschluss auf unter 2 Billionen Dollar gesunken. Die Papiere verzeichneten ein Tagesminus von 3,7 Prozent.

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(bsc)