Apple-Bildschirme: Mehr eigene Technik geplant – und weniger Samsung und LG

Apple setzt künftig offenbar vermehrt auf im eigenen Haus entwickelte Bildschirmtechnik. Samsung und LG könnten leiden, BOE wichtiger werden.

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Pro Display XDR

Rückansicht des Pro Display XDR von Apple.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will künftig mehr Bildschirmtechnik im eigenen Haus entwickeln – und weniger auf Lieferanten wie Samsung Display oder LG Display setzen, die mit dem Konzern gute Geschäfte machen. Die Strategie könnte bereits ab 2024 umgesetzt werden, heißt es in US-Medienberichten von dieser Woche. Demnach sollen Mobilgeräte wie iPhone und Apple Watch den Anfang machen.

Natürlich wird Apple auch künftig keine Inhouse-Fertigung einrichten. Stattdessen sollen Auftragsfertiger diesen Job erledigen – wie bei nahezu allen anderen Produkten des Konzerns. Doch statt vollständige Panels mit Anpassungen zu erwerben, wie dies derzeit der Fall ist, könnte die Entwicklung deutlich unabhängiger werden und Apple dann detaillierte Produktionsvorgaben machen, die weit über die aktuellen an Samsung oder LG hinausgehen. Schon seit 2018 arbeite Apple an dem Übergang in der Display-Versorgung, hieß es weiter. Der Schritt ähnelt dem Umstieg von Intel-Chips auf Apple Silicon beim Mac oder dem Versuch, mit Milliardeneinsatz eigene 5G-Funkmodems für iPhone und Co. zu entwickeln.

In einem ersten Schritt ist offenbar geplant, von der aktuell bei iPhone und Apple Watch verwendeten OLED-Technik auf Mikro-LED-basierte Displays zu wechseln. Erster Kandidat dafür ist offenbar die Computeruhr. Mit der Mikro-LED-Technik könnte das Display kompakter und nochmals vergrößert werden. Zudem würden sich Helligkeit und Farbdarstellung sowie Blickwinkelunabhängigkeit verbessern, glauben Beobachter.

Wer die neuen Bildschirme produzieren wird, ist noch nicht durchgesickert. Denkbar wäre, dass dies ein bisheriger Partner wie Japan Display, BOE oder Sharp übernimmt, die eher bereit zu sein scheinen, zum Auftragsfertiger zu werden als Samsung und LG. Alternativ könnte Apple aber auch versuchen, Endmonteure wie Foxconn zum Aufbau einer Display-Produktion nach Apples Vorgaben zu bewegen.

Der chinesische Display-Spezialist BOE, dessen Verhältnis zu Apple nicht immer einfach war, baut derzeit eine neue Großfabrik in Vietnam auf, wie es in Lokalmedien heißt. Diese könnte nach Apples Vorgaben eingerichtet werden, angeblich fließen bis zu 400 Millionen US-Dollar an Investitionsmitteln. Der Standort Vietnam hat zudem den Vorteil, dass er Apples Abhängigkeit von China reduzieren würde. Pikant: BOE liefert auch schon Samsung zu.

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(bsc)